Rofo 2013; 185 - WI_PO8
DOI: 10.1055/s-0033-1346605

Vergleich von MR-Spektroskopie und In-phase/Opposed-phase-MRT zur Bestimmung der Leberverfettung bei extrem adipösen Patienten

H Bertram 1, G Thörmer 2, N Garnov 3, T Kahn 2, V Peter 4, T Schütz 5, H Busse 2
  • 1Klinikum Rechts der Isar, Institut für Radiologie, München
  • 2Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
  • 3Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
  • 4Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Visceral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig
  • 5Universitätsklinikum Leipzig, Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum AdipositasErkrankungen Leipzig, Leipzig

Ziele: Die Steatosis hepatis ist eine häufige Erkrankung westlicher Industrienationen und geht mit einem erhöhten Risiko zur Entwicklung einer Steatohepatitis und einer Leberzirrhose einher. Die Leberverfettung lässt sich nichtinvasiv mittels verschiedener MR-Techniken quantifizieren. Hier sollten MR-Spektroskopie (MRS) mit einer In-phase/Opposed-phase-Bildgebung (IP/OP-MRT) bei extrem adipösen Patienten verglichen werden. Methode: 30 extrem adipöse Patienten (durchschnittlicher BMI 48 kg/m2) wurden an einem 1,5 T MRT untersucht. Single-Voxel-MR-Spektren wurden in den Lebersegmenten II, IV und VII akquiriert und mit einer kommerziellen Software (LCModel) analysiert. Zusätzlich wurde die gesamte Leber mit einer IP/OP-Sequenz abgebildet. Nach T1- und T2*-Korrektur wurden aus den IP/OP-Bildern Verteilungen des Leberfettgehalts (IHL) berechnet und der Fettgehalt in Regionen, die den Lokalisationen der MRS-Voxel angepasst wurden, analysiert. Ergebnis: Die Akquisitionszeiten für MRS- und IP/OP-MRT betrugen 5,2 ± 0,4 bzw. 3,0 ± 0,6 min. Der mittlere Fettgehalt lag bei 14,3 ± 2,0% (IP/OP). Die gemessenen IHL-Werte lagen zwischen 0,0 – 65,9% (MRS) bzw. 0,2 – 35,7% (IP/OP). Die IHL-Karten zeigten eine leicht heterogene Leberfettverteilung. Der Vergleich beider Methoden ergab eine mittlere nicht signifikante Abweichung von -3,6% (p = 0,36) sowie Übereinstimmungsgrenzen (LOA) von 3,8 und -11,0%. Für die einzelnen Lebersegmente ergab sich eine nicht signifikante Abweichung von -3,4% (p = 0,14), -3,9% (p = 0,25) und -3,6% (p = 0,27) sowie LOA von +5,0/-11,9%, +1,9/-9,6% und +4,8/-12,0%. Schlussfolgerung: Sowohl die IP/OP-MRT als auch die MRS sind robuste Methoden zur Leberfettermittlung mit einer guten Übereinstimmung. Vorteil der IP/OP-MRT ist die kurze Untersuchungszeit sowie die Möglichkeit, das gesamte Leberparenchym zu erfassen und so bei inhomogener Leberverfettung wertvolle Informationen zu liefern. Zudem ist die Methode für die Leberfettbestimmung des linken Leberlappens hilfreich, wo die Spektroskopie nicht sehr praktikabel ist.

Korrespondierender Autor: Bertram H

Klinikum Rechts der Isar, Institut für Radiologie, Ismaninger Str. 22, 81675 München

E-Mail: henriette.bertram@tum.de