Rofo 2013; 185 - VO410_5
DOI: 10.1055/s-0033-1346527

Korrelation der MR-Lymphangiografie mit der Lymphszintigrafie in der Diagnostik von fokalen Läsionen der Lymphgefäßbahn bei peripheren Lymphödemen

FF Strobl 1, C Burgard 1, M Weiss 2, RG Baumeister 3, M Reiser 1, M Notohamiprodjo 1
  • 1Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Nuklearmedizin, München
  • 3Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Plastische Chirurgie, München

Ziele: Zu den fokalen Lymphläsionen zählen unter anderem Lymphozelen oder ein fokaler „dermal backflow“. Der Vergleich der Ergebnisse der MR-Lymphangiografie mit denen der Lymphszintigrafie in der Detektion von fokalen Lymphläsionen bei peripheren Lymphödemen ist das Ziel dieser Studie. Methode: In diese Studie wurden 44 Patienten mit uni- oder bilateralen Lymphödemen und Lymphgefäßtransplantaten an den unteren Extremitäten eingeschlossen. Die MRT-Untersuchungen wurden alle an einem 3,0 T Gerät nach intracutaner Gadopentetatdimeglumin-Injektion durchgeführt. Die Ergebnisse der MR-Lymphangiografie und der Lymphszintigrafie wurden geblindet und separat durch je einen Radiologen bzw. Nuklearmediziner analysiert und hinsichtlich Auftreten, Lokalisation, Ausprägungsgrad und Konfidenz verglichen. Ergebnis: In der Lymphszintigrafie als Goldstandard konnten bei 23 Patienten fokale Lymphläsionen wie zum Beispiel Lymphozelen oder fokaler „dermal backflow“ detektiert werden. Dies wurde in der MR-Lymphangiografie in 19 Fällen bestätigt. Es resultierte eine Sensitivität von 83% und eine Spezifität von 84% für die MR-Lymphangiografie. In der MR-Lymphangiografie konnten im Gegensatz zur Lymphszintigrafie zusätzliche 3-D Informationen über die anatomische Beschaffenheit und den Verlauf von Lymphgefäßen oder Lymphozelen gewonnen werden. Zudem konnten in dieser Untersuchungsmodalität multiple fokale von diffusen Läsionen der Lymphgefäße besser unterschieden werden. Schlussfolgerung: Es besteht eine hohe Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen der Lymphszintigrafie als Goldstandard und der MR-Lymphangiografie. Die erniedrigte Spezifität ist möglicherweise durch auflösungs- und überlagerungsbedingte falsch-negative Befunde der Szintigrafie bedingt. Bei der prä- und postoperativen Diagnostik von peripheren Lymphödemen kann die MR-Lymphangiografie bedingt durch eine höhere morphologische Auflösung wichtige Zusatzinformationen liefern und somit in der Zukunft eine wichtige Rolle in der klinischen Routine spielen.

Korrespondierender Autor: Strobl FF

Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Marcchioninistr. 15, 81377 München

E-Mail: frederik.strobl@med.lmu.de