Rofo 2013; 185 - VO408_7
DOI: 10.1055/s-0033-1346515

Darstellung der Zona incerta im 7,0 Tesla MRT: eine Pilotstudie

HU Kerl 1, L Gerigk 2, MA Brockmann 1, C Groden 1, IS Nölte 1
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Abteilung für Neuroradiologie, Mannheim
  • 2Deutsches Krebsforschungszentrum, Abteilung Radiologie, Heidelberg

Ziele: Die Zona incerta (ZI) ein vielversprechendes Zielgebiet für die Behandlung therapierefraktärer neurologischer Erkrankungen, wie Morbus Parkinson und dem essentiellen Tremor mittels Tiefenhirnstimulation. Der Erfolg der Methode ist von einer genauen und verlässlichen prä-stereotaktischen Darstellung der ZI abhängig.

Das Ziel der Studie war die Darstellung der ZI in verschiedenen Sequenzen und Orientierungen bei 7,0 T zu evaluieren und zu vergleichen. Methode: Untersucht wurden 9 gesunde Probanden mittels MRT (T1-GRE, T2-TSE, FLASH2D-T2Star und suszeptibilitätsgewichtete Sequenzen (SWI)). Zwei Neuroradiologen bewerteten unabhängig voneinander die Bildqualität und die Abgrenzbarkeit der ZI für jede Sequenz anhand einer 6-Punkt-Skala. Als quantitative Parameter wurden das Signal-zu-Rausch-Verhältnis (SNR) sowie das Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis (CNR) für die ZI berechnet. Zur anatomischen Veranschaulichung wurde ein Bild der koronaren FLASH2D-T2Star-Sequenz auf Höhe der ZI mit einer digitalisierten koronalen Schemazeichnung des Schaltenbrand-Wahren Atlas für Stereotaxie co-registriert. Ergebnis: Der rostrale Anteil der ZI (rZI) konnte mittels koronarer FLASH2D-T2-Star-Sequenz genau und verlässlich dargestellt werden. Der kaudale Anteil der ZI war indes in keiner der Sequenzen abzugrenzen. In keiner der untersuchten Sequenzen traten höhergradige Artefakte auf. FLASH2D-T2Star- und SWI-Sequenzen zeigten zudem einen signifikanten Anstieg der CNR für die rZI im Vergleich zur T2-TSE-Sequenz (p>0,05). In der Co-Registrierung der koronalen FLASH2D-T2Star-Bilder und dem digitalisiertem Stereotaxieatlas konnte ferner die korrekte Identifizierung und Lokalisation der rZI bestätigt werden. Schlussfolgerung: Die FLASH2D-T2Star-Sequenz (insbesondere in der Koronarebene) bietet eine reliable und die derzeit optimalste präoperative Darstellung der rZI im 7,0 T MRT. Diese Ergebnisse ermöglichen zukünftig eine bessere und genauere Stereotaxie der ZI.

Korrespondierender Autor: Kerl HU

Universitätsmedizin Mannheim, Abteilung für Neuroradiologie, Theodor-Kutzer-Ufer 1 – 3, 68167 Mannheim

E-Mail: Ulrich.Kerl@umm.de