Rofo 2013; 185 - VO408_6
DOI: 10.1055/s-0033-1346514

Die Darstellung des Globus pallidus internus im 3.0 Tesla MRT: Wahl von Sequenz und Orientierung unter Verwendung einer Standardinstallation

HU Kerl 1, L Gerigk 2, C Groden 1, IS Nölte 1
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Abteilung für Neuroradiologie, Mannheim
  • 2Deutsches Krebsforschungszentrum, Abteilung Radiologie, Heidelberg

Ziele: Die Tiefenhirnstimulation des Globus pallidus internus (GPi) stellt eine etablierte Methode in der Behandlung von therapierefraktären neurologischen Krankheitsbildern, wie Dystonie und Morbus Parkinson, dar. Der Erfolg der Methode ist hierbei entscheidend von einer genauen und verlässlichen prä-stereotaktischen Darstellung des GPi abhängig.

Das Ziel der Studie war es, die Darstellung des GPi in verschiedenen „Standard“-Sequenzen und Orientierungen bei 3.0 Tesla (T) zu evaluieren und zu vergleichen. Methode: Untersucht wurden 9 gesunde Probanden (FLAIR, T1-MPRAGE, T2-SPACE, T2*-FLASH2D und suszeptibilitätsgewichtete Sequenzen (SWI)). Die Bildqualität und die Abgrenzbarkeit des GPi für jede Sequenz wurde unabhängig von zwei Neuroradiologen anhand einer 6-Punkt-Skala bewertet. Interrater-Reliabilität, Signal-zu-Rausch-Verhältnis (SNR) sowie Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis (CNR) für den GPi wurden berechnet. Zur anatomischen Veranschaulichung wurde ein Bild der transversalen T2*-FLASH2D-Sequenz auf Höhe des GPi mit einer digitalisierten axialen Schemazeichnung des Schaltenbrand-Wahren Atlas für Stereotaxie co-registriert. Ergebnis: Die genauste und verlässlichste Darstellung des GPi erfolgte in der T2*-FLASH2D -Sequenz. Am besten konnte der GPi in der transversalen Schnittführung differenziert werden. In keiner der untersuchten Sequenzen wurden höhergradige Artefakte gefunden. Die SWI-Sequenz zeigt zudem einen signifikanten Anstieg der CNR und SNR im Vergleich zur FLAIR-Sequenz. In der Co-Registrierung der axialen T2*-FLASH2D -Bilder und dem digitalisiertem Stereotaxieatlas konnte ferner die korrekte Identifizierung und Lokalisation des GPi bestätigt werden. Schlussfolgerung: Die T2*-FLASH2D-Sequenz (insbesondere in Transversalebene) bietet unter Verwendung einer Standardinstallation, eine optimale, und reliable präoperative Darstellung des GPi im 3.0 T MRT.

Korrespondierender Autor: Kerl HU

Universitätsmedizin Mannheim, Abteilung für Neuroradiologie, Theodor-Kutzer-Ufer 1 – 3, 68167 Mannheim

E-Mail: Ulrich.Kerl@umm.de