Rofo 2013; 185 - VO407_2
DOI: 10.1055/s-0033-1346505

Typ-II Endoleaks nach EVAR: Der Einfluss des Endoleakvolumens auf die Dauer des Endoleaks und den Größenverlauf des Aneurysmas

R Müller-Wille 1, S Schötz 1, O Güntner 1, F Zeman 2, C Stroszczynski 1, WA Wohlgemuth 1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Radiologie, Regensburg
  • 2Universitätsklinikum Regensburg, Zentrum für Klinische Studien, Regensburg

Ziele: Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung des Einflusses des Volumens früher Typ-II-Endoleaks auf die Dauer des Endoleaks (transient versus persistent) und den Größenverlauf von abdominellen Aortenaneurysmen. Methode: Wir untersuchten retrospektiv den Verlauf von 43 Patienten mit einem frühen Typ-II Endoleak nach endovaskulärer Aneurysmaversorgung (EVAR). Hierfür wurden nur Patienten mit einem Typ II Endoleak in den ersten 30 Tagen nach EVAR und einem CT-dokumentierten Verlauf von mindestens einem Jahr berücksichtigt. Die Volumetrie der Typ II Endoleaks erfolgte anhand der CT-Datensätze in der arteriellen Kontrastmittelphase. Endoleaks die länger als 6 Monaten erkennbar waren wurden als persistente Typ-II Endoleaks eingestuft. Zur Verlaufsbeurteilung der Aneurysmagröße wurde das Aneurysmavolumen zwischen der tiefsten Nierenarterie und der Aortenbifurkation bestimmt. Eine Volumenzunahme >5% innerhalb des ersten Jahres nach EVAR wurde als signifikante Größenzunahme des Aneurysmas definiert. Ergebnis: In der Nachbeobachtungsphase persistierten insgesamt 31 Typ-II Endoleaks (72%). Bei 25 Patienten (58%) zeigte sich innerhalb des ersten Jahres ein signifikantes Größenwachstum des Aneurysmas. Das Endoleakvolumen lag im Mittel bei 11,2 cm2 (Min.: 0,9 cm2; Max.: 51,5 cm2). Persistente Typ-II Endoleaks wiesen ein signifikant größeres Endoleakvolumen auf als transiente Typ-II Endoleaks (14,1 cm2 versus 5,4 cm2; p = 0,01). Typ-II Endoleaks, die zu einer Größenzunahme des Aneurysmas führten, waren ebenfalls signifikant größer als jene welche nicht zu einer Vergrößerung des Aneurysmas führten (14,7 cm2 versus 7,4 cm2; p = 0,02). Schlussfolgerung: Frühe Typ-II Endoleaks mit einem großen Volumen neigen vermehrt zur Persistenz und führen häufiger zu einer signifikanten Größenzunahme des Aneurysmas.

Korrespondierender Autor: Müller-Wille R

Universitätsklinikum Regensburg, Radiologie, Franz-Josef-Strauss-Allee 11, 93053 Regensburg

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