Rofo 2013; 185 - VO406_4
DOI: 10.1055/s-0033-1346502

Interventionell-radiologische Behandlung von Iliakalarterien-Aneurysmen mit dem Multilayer Stent

CC Pieper 1, C Meyer 1, F Verrel 2, HH Schild 1, KE Wilhelm 1
  • 1Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
  • 2Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn

Ziele: Retrospektive Evaluation der Ergebnisse der Behandlung von Iliakalarterien-Aneurysmen (IAA) mit dem Cardiatis Multilayer Stent (MARS). Methode: Zwischen 10/2010 und 08/2012 wurden 10 IAA bei 8 männlichen Patienten (mittleres Alter 73 ± 7 Jahre) mit dem MARS versorgt. Alle IAA überschritten entweder einen Durchmesser von 3,5 cm oder waren symptomatisch. Nachuntersuchungen umfassten CT- oder MRT-Angiografie, Sonografie und klinische Untersuchungen über einen Zeitraum von bis zu 2 Jahren. Ergebnis: In 7 Fällen war die Stentimplantation primär technisch erfolgreich. In 3 Fällen wurde eine Stentretraktion beobachtet, die in 2 Fällen die Applikation eines zweiten Stents nötig machte. Eine deutliche Flussreduktion im A. war in allen Fällen zu beobachten. Periinterventionelle Mortalität 0%. Primäre Offenheitsrate von Stent und abzweigenden Gefäßen 100%. Im Verlauf kam es in 2 Fällen zu thrombotischen Stentverschlüssen innerhalb der ersten 12 Tage nach Intervention, die eine Re-Intervention mit Thrombolyse nötig machten.

Die A.-Größe war bei 7 von 8 Patienten unverändert und gering regredient in einem Fall (mittleres Imaging Follow-up (FU) 138 ± 116 Tage). Insgesamt zeigten 4 der A. eine vollständige Thrombose des A.-Sacks bei der letzten Bildgebung, während die übrigen eine geringe Restperfusion aufwiesen. Alle überstenteten Aa. iliacae internae (AII)(n = 8) zeigten regelrechten Fluss. Das klinische FU (mittleres FU 444 ± 242 Tage) ergab keine Komplikationen im Verlauf. Schlussfolgerung: Der MARS stellt eine neue, technisch relativ einfache alternative Therapieoption bei komplexen A. der Iliacalstrombahn dar. Besonders bei A. mit Einschluss der AII und einer Okklusion der kontralateralen AII kann hiermit eine Ausschaltung des A. ohne die Notwendigkeit des Verschlusses der ipsilateralen AII erreicht werden. Hinsichtlich der A.-Ausschaltung zeigen unsere Ergebnisse, dass derzeit noch eine enge klinische und bildgebende Überwachung bei protrahiertem oder inkomplettem A.-Verschluss in der Initalperiode angezeigt ist.

Korrespondierender Autor: Pieper CC

Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Sigmund-Freud-Strasse 25, 53105 Bonn

E-Mail: claus.christian.pieper@ukb.uni-bonn.de