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DOI: 10.1055/s-0033-1346487
Dynamische kontrastverstärkte MRT der Niere und Nierentumoren: Vergleich der Untersuchung einer Einzelschicht vs. des gesamten Organs/Tumor
Ziele: Häufig wird die Auswertung der dynamischen kontrastverstärkten MRT (DCE-MRI) der Niere bzw. Nierentumoren nur für eine Einzelschicht durchgeführt. Wir untersuchten, ob die Untersuchung einer Einzelschicht repräsentativ für die gesamte Niere bzw. Tumor ist. Methode: Es wurden insgesamt 45 DCE-MRI-Untersuchungen der Nieren und 15 DCE-MRI-Untersuchungen von Nierenzellkarzinomen bei 3.0T (Magnetom VERIO, Siemens Healthcare Sektor) nach Gabe von einer halben körperadaptierten Dosis Gadobutrol (Bayer HealthCare Pharmaceuticals) durchgeführt. Es wurde eine dynamische isotrope 3D-MR-Angiografie-Sequenz (TWIST) mit Abdeckung des gesamten Organs akquiriert (zeitliche Auflösung: 2 Sekunden, Voxellänge jeweils 2,6 mm, 40 Schichten). Die Auswertung erfolgte mit einer selbstgeschrieben Software (PMI 0.4). Der Nierenkortex und vitales Tumorgewebe wurden semi-automatisiert segmentiert. Es wurde ein 2-Kompartmentmodell zur Analyse verwendet, hierbei wurden die Perfusions- und Filtrations/Permeabilitätsparameter einer zentralen Einzelschicht mit denen des gesamten Organs/Tumors verglichen. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test und Pearson's Korrelationkoseffizient. Ergebnis: Insgesamt wurden in den zentralen Einzelschichten der Niere tendenziell aber nicht signifikant höhere Parameter für Plasmafluss, Plasmavolumen sowie für die glomeruläre Filtration als im gesamten Organ gemessen. Für Nierentumoren zeigte sich ebenfalls kein signifikanter Unterschied hinsichtlich Plasamfluss, Plasmavolumen und Permeabilität. Zwischen den Einzelschichten und der gesamten Niere/Tumor zeigte sich jeweils eine exzellente Korrelation (r jeweils >0,95). Schlussfolgerung: Die DCE-MRI-Untersuchung von zentralen Einzelschichten ist repräsentativ für das gesamte Organ bzw. Tumor. Gering, aber nicht signifikant höhere Werte in den Einzelschichten können durch Partialvolumeneffekte am Organ-/Tumorrand erklärt werden.
Korrespondierender Autor: Notohamiprodjo M
Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistraße 15, 81377 München
E-Mail: mnoto@web.de
DCE-MRI - RCC - Perfusion - Permeabilität