Rofo 2013; 185 - VO307_4
DOI: 10.1055/s-0033-1346391

Die klinische Relevanz der Multidetektor-Computertomografie in der Detektion klinisch obskurer Infektfoki

S Schleder 1, L Luerken 1, LM Dendl 1, P Wiggermann 1, C Stroszczynski 1, AG Schreyer 1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg

Ziele: Ziel der vorliegenden Studie war es, die diagnostische Wertigkeit der Multidetektor-Computertomografie (MDCT) zur Detektion von Infektfoki bei Patienten mit unklarem septischem Krankheitsbild zu evaluieren. Methode: Es wurden retrospektiv 525 konsekutive Patienten (326 männlich, mittleres Alter 59 Jahre) über einen Zeitraum von 24 Monaten aus einem Klinikum der höchsten Versorgungsstufe in die Studie eingeschlossen, welche mittels einer Volltext-Datenbank-Abfrage des RIS identifiziert wurden. Alle eingeschlossenen Patienten wurden mit einer MDCT des Thorax (N = 96), des Abdomen (N = 101), oder von Thorax und Abdomen (N = 328) aufgrund einer klinisch bisher ungeklärten Infektkonstellation untersucht. Ergebnis: Bei 121 Patienten (23%) konnte mittels MDCT die klinische Verdachtsdiagnose bestätigt werden, bei 170 Patienten (32,4%) wurde mittels MDCT eine neue, klinisch nicht vermutete Diagnose gestellt und bei 234 Patienten (44,6%) wurde keine ursächliche Diagnose für die unklare Infektkonstellation gefunden. Insgesamt führte das Ergebnis der MDCT in 169 Fällen (32,2%) zu einer Umstellung der Therapie (Operation, perkutane Abszessdrainage, Umstellung der Antibiose oder der medikamentösen Therapie), während in 356 Fällen (67,8%) die bisherige Therapie beibehalten wurde. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der MDCT sind von großer Bedeutung in der Aufklärung des ursächlichen Krankheitsbildes bei Patienten mit bisher unklarem septischem Krankheitsbild und tragen in hohem Maße zur Anpassung und Optimierung der bisherigen Therapie bei.

Korrespondierender Autor: Schleder S

Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Franz-Josef-Strauss-Allee 11, 93053 Regensburg

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