Rofo 2013; 185 - VO302_4
DOI: 10.1055/s-0033-1346363

Stellenwert der C-11-Cholin-PET/CT für das LK-Staging bei Patienten mit high-risk Prostata-Karzinom bzw. Rezidiv – eine histologisch kontrollierte retrospektive Studie

C Pfannenberg 1, NF Schwenzer 1, C Schraml 1, C Brendle 1, M Werner 1, M Reimold 2, CD Claussen 1, AC Müller 3
  • 1Eberhard-Karls-Universität Tuebingen, Abt. für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tuebingen
  • 2Eberhard-Karls-Universität Tuebingen, Abt. Nuklearmedizin, Tuebingen
  • 3Eberhard-Karls-Universität Tuebingen, Klinik für Radioonkologie, Tuebingen

Ziele: Während CT und MRT nur eine begrenzte Genauigkeit im präoperativen LK-Staging beim Prostata-Karzinom (PC) aufweisen, zeigte die funktionelle Bildgebung mittels C-11-Cholin-PET in einigen Studien eine höhere Treffsicherheit, ihr klinischer Stellenwert wird aber weiterhin kontrovers diskutiert. Ziel der Studie war, die Genauigkeit der C-11-Cholin-PET/CT im LK-Staging von high-risk PC bzw. Rezidiv im Vergleich zum histologischen Referenzstandard (pelvine Lymphonodektomie, LNE) zu bestimmen. Methode: 22 Patienten (mean 64J, range 51 – 75J) mit histologisch gesichertem high risk PC (N = 16) bzw. Rezidiv (N = 6) wurden in die retrospektive Analyse eingeschlossen. Alle Patienten erhielten eine C-11-Cholin-PET/CT (Standardprotokoll incl. ceCT) und eine zeitnahe LNE (mittl. Intervall 36 d, range 7 – 90 d). Die Auswertung der PET/CT Bilder erfolgte im Konsensus (Nuklearmediziner & Radiologe), geblindet bezüglich des operativen Befundes. Referenzstandard waren die Histopathologie der entnommenen LK und der weitere Verlauf. Jede verdächtige Läsion im PET mit korrespondierendem LK im CT wurde bezüglich Lokalisation, Größe, visuell vermehrter Cholin-Aufnahme und semiquantitativ (SUVmax) ausgewertet. Ergebnis: Bei den 22 Pat. wurden insgesamt 490 LK entnommen (median 19, range 7 – 64). 10 Pat. (64 LK) waren histologisch positiv, 12 Pat. hatten keine LK-Metastasen. Die Cholin-PET/CT war RP bei 8 Pat, FN bei 2 Pat, RN bei 9 Pat und FP bei 3 Pat. Die Werte für Sens, Spez, PPV, NPV und Acc betrugen in der per-patient Analyse 80%, 75%, 72%, 81% und 77% und in der per-lesion Analyse 55%, 96%, 83%, 87% und 86%. Die richtig positiven LK im PET/CT wiesen einen mittleren Durchmesser von 14,7 mm (range 5 – 25) und einen mittlere SUVmax von 3,4 (range 1,8 – 5,7) auf. Schlussfolgerung: Die Studie bestätigt die limitierte Sensitivität der Cholin-PET/CT in der Detektion von (kleinen) LK-Metastasen bei Pat. mit high-risk PC bzw. Rezidiv bei gleichzeitig hoher Spezifität in der läsionsbasierten Analyse.

Korrespondierender Autor: Pfannenberg C

Eberhard-Karls-Universität Tuebingen, Abt. für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Strasse 3, 72076 Tuebingen

E-Mail: christina.pfannenberg@med.uni-tuebingen.de