Rofo 2013; 185 - VO302_3
DOI: 10.1055/s-0033-1346362

Interobserver-Reliabilität des ESUR-Scoringsystems (PI-RADS) und Vergleich mit einem alternativen Scoringsystem mittels MRT-biopsierter Läsionen

L Schimmöller 1, M Quentin 1, C Arsov 2, R Rabenalt 2, RS Lanzman 1, G Antoch 1, P Albers 2, D Blondin 1
  • 1Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
  • 2Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Urologische Klinik, Düsseldorf

Ziele: Die kürzlich durch die European Society of Urogenital Radiology (ESUR) publizierten Richtlinien zur multiparametrischen-(mp)-MRT der Prostata bieten erstmals eine einheitliche Methode zur Bewertung eines Prostata-MRTs. Diese Studie überprüft die Interobserver-Reliabilität des ESUR-Scoringsystems und vergleicht es mit einem alternativen publizierten Bewertungssystem hinsichtlich ihrer Validität. Methode: Retrospektiv wurden 164 mittels MRT-geführter Biopsie histologisch gesicherte Läsionen in 67 konsekutiven Patienten durch drei geblindete Radiologen nach den ESUR-Richtlinen (PI-RADS-Score) bewertet. Die multiparametrische-3T-MRT umfasste T2-, Diffusions- und Perfusionssequenzen (T2, DWI, DCE). Darüber hinaus wurden die Läsionen nach einem alternativen Bewertungssystem gescored. Die Daten wurden statistisch hinsichtlich Interobserver-Reliabilität und Validität analysiert. Ergebnis: Die Interobserver-Reliabilität war insgesamt moderat bis gut (Kappa: T2 0,55; DWI 0,64; DCE 0,65). Bei einem Cut-of-Wert von >= 10 Punkten zeigten sich für den PI-RADS-Score eine Sensitivität von 85,7%, eine Spezifität von 67,6%, ein positiv prädiktiver Wert von 57,8% und ein negativ prädiktiver Wert von 90,1%. Das alternative Scoringsystem erreichte vergleichbare Werte (Sensitivität 92,9%, Spezifität 66,7%, positiv prädiktiver Wert 59,1%, negativ prädiktiver Wert 94,7%). Schlussfolgerung: Das PI-RADS-Scoringsystem der ESUR zeigt eine moderate bis gute Interobserver-Reliabilität. Für die Sensitivität und den negativ prädiktiven Vorhersagewert können mit der standardisierten Befundung sehr gute Ergebnisse erreicht werden.

Korrespondierender Autor: Schimmöller L

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Moorenstraße 5, 40225 Düsseldorf

E-Mail: Lars@schimmoeller-online.de