Rofo 2013; 185 - VO213_7
DOI: 10.1055/s-0033-1346343

Korrektur von Patientenbewegung für die tomografische (3D+Zeit) Niedrigstdosis-Fluoroskopie mit interventioneller Flachdetektor-CT (C-Bogen-CT)

B Flach 1, M Brehm 1, J Kuntz 2, S Bartling 2, M Kachelrieß 1
  • 1Friedrich-Alexander-Universität, Institut für Medizinische Physik, Erlangen
  • 2Deutsches Krebsforschungszentrum, Medizinische Physik in der Radiologie, Heidelberg

Ziele: Berücksichtigung von Patientenbewegung durch kontinuierliches Anpassen von Vorinformation, die für die tomografische Niedrigstdosis-Fluoroskopie nötig ist. Methode: Die Zukunft der bildgestützten Interventionsführung ist die tomografische Fluoroskopie (3D+Zeit). Diese benötigt eine kontinuierliche tomografische Datenaufnahme während der kompletten Intervention. Die Dosis sollte hierbei vergleichbar zur heutigen projektiven Fluoroskopie (2D+Zeit) sein. Dies erreichen wir, indem nur 15 Projektionen pro 180°-Rotation bei sehr niedriger Dosis aufgenommen werden. Werden diese sehr wenigen Projektionen mit einem vorab aufgenommen Bild (Prior) hoher Qualität kombiniert, ist es möglich kontinuierlich angepasste Volumendaten (Updates) ebenfalls hoher Qualität zu berechnen. Wir schlagen vor, das Prior kontinuierlich mittels nichtrigider Registrierung des aktuellen Priors auf eine Rekonstruktion aus Projektionen der letzten acht C-Bogen-Halbumläufe (8 × 15 = 120 Projektionen) anzupassen, um Patientenbewegung während der Intervention zu korrigieren. Die Methode wurde anhand simulierter Daten sowie realer Daten, die mit einem Flachdetektor CT-System aufgenommen wurden, getestet. Für letzteres wurde der Kopf eines lebenden Schweins während der Einführung eines Führungsdrahtes in die Halsschlagader gescannt. Ergebnis: Die „Running Prior (RP)“-Technik ist bei Patientenbewegung dem statischen Prior überlegen und führt zu einer ebenso hohen Bildqualität wie beim Einsatz des statische Prior in Situationen ohne Bewegung. Die Updates hoher Qualität können somit kontinuierlich bei extrem niedriger Dosis (30 µGy/s) berechnet werden. Durch die vorgeschlagene Methode entstehen keine neuen Artefakte. Im Vergleich zum statischen Prior ist es mit dem RP möglich, Patientenbewegungen von bis zu 5 mm/s zu korrigieren. Schlussfolgerung: Im Fall von Patientenbewegung ist das RP dem statischen Prior vorzuziehen. Für das RP werden keine zusätzlichen Projektionen benötigt, sodass keine zusätzliche Patientendosis indiziert wird.

Korrespondierender Autor: Flach B

Friedrich-Alexander-Universität, Institut für Medizinische Physik, Henkestr. 91, 91052 Erlangen

E-Mail: barbara.flach@imp.uni-erlangen.de