Rofo 2013; 185 - VO210_2
DOI: 10.1055/s-0033-1346319

MRT Analyse des rechtsventrikulären Remodellings nach ST-Hebungsinfarkt

M Grothoff 1, M Tille 1, L Lehmkuhl 1, C Luecke 1, H Thiele 2, F Riese 1, S Nitzsche 1, M Gutberlet 1
  • 1Universität Leipzig – Herzzentrum, Radiologie, Leipzig
  • 2Universität Leipzig – Herzzentrum, kardiologie, Leipzig

Ziele: Eine Rechtsherzbeteiligung (RHB) ist bei einem akuten Myokardinfarkt (STEMI) häufig und kann mittels kardialer Magnetresonanztomografie (CMR) präzise detektiert werden. In den meisten Fällen ist jedoch klinisch eine Erholung der RV Funktion zu beobachten. Ziel der vorliegenden Studie ist die Analyse der rechtsventrikulären (RV) myokardialen Veränderungen im Verlauf nach STEMI. Methode: 41 Patienten (26 m) mit RHB wurden 1 – 4 Tage nach STEMI und primärer Angioplastie mittels CMR untersucht. T2-gewichtete und Late-gadolinium-enhancement (LGE) Sequenzen wurden zur Visualisierung von myokardialem Ödem und myokardialer Nekrose angefertigt. Zudem wurden standard Cine-steady-state-free-precession (SSFP) Bilder zur Detektion von Wandbewegungsstörungen (WBS) angefertigt, welche in Kombination mit einem Ödem als diagnostisch für eine RHB angesehen wurden. Eine zweite CMR Untersuchung wurde nach einer mittleren Verlaufszeit von 5.2 Monaten durchgeführt. Ergebnis: In der ersten CMR zeigten 17/41 Patienten ein positives LGE, die verbleibenden 24 Patienten lediglich ein Ödem mit WBS. Hinsichtlich der RV Ejektionsfraktion fand sich zwischen den beiden Gruppen kein Unterschied(43.9 ± 7.4% vs. 44.5 ± 4.6%, p<0.001), jedoch war diese bei beiden Gruppen vermindert. In der zweiten CMR war kein Ödem abgrenzbar und die RV Ejektionsfraktion sowohl bei den Patienten mit LGE (49.8 ± 5.6%)als auch bei den Patienten ohne LGE (48.8 ± 5.6%, p=0.69) wieder im Normbereich. In der zweiten CMR war das LGE signifikant kleiner als in der ersten CMR (p=0.023). In der multivariaten Regressionsanalyse zeigte das RV Ödem den stärksten Einfluß auf die Verbesserung der RV Ejektionsfraktion. Schlussfolgerung: Im Verlauf ist die RV Fibrose nach STEMI zu klein, um dauerhaft die RV Funktion zu beeinträchtigen. Dies erklärt die o.g. klinischen Beobachtungen. Die Verminderung der RV Ejektionsfraktion ist nach akutem Infarkt durch das RV Ödem bedingt.

Korrespondierender Autor: Grothoff M

Universität Leipzig – Herzzentrum, Radiologie, Strümpellstrasse 39, 04289 Leipzig

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