Rofo 2013; 185 - VO209_2
DOI: 10.1055/s-0033-1346309

MRT-gesteuerte periarterielle Alkoholinjektion zur renalen Sympathikusdenervierung – Machbarkeitsstudie im Schweinemodell

F Streitparth 1, A Walter 1, N Stolzenburg 1, L Heckmann 1, JL Rinnenthal 2, J Breinl 1, A Beck 1, B Gebauer 1, U Speck 1, B Hamm 1, RW Günther 1
  • 1Charité, Klinik für Radiologie, Berlin
  • 2Charité, Neuropathologie, Berlin

Ziele: Ziel dieser Studie war die Evaluation der Machbarkeit, Sicherheit und Effektivität der MRT-gesteuerten periarteriellen Alkoholinjektion zur renalen Sympathikusausschaltung als Therapieoption. Methode: Bei 6 Schweinen wurde eine unilaterale renale periarterielle Alkoholinjektion in Allgemeinnarkose durchgeführt, die kontralaterale Niere diente als Kontrolle. Alle Interventionen wurden im offenen 1.0 T MRT unter multiplanarer Echtzeit-Bildgebung durchgeführt. Das injizierte Volumen war 5 ml (95% Ethanol gemischt mit MR KM) in 2 Schweinen and 10 ml in 4 Schweinen. 28 ± 3 Tage postinterventionell wurden die Schweine mittels MRT/MRA untersucht und anschließend euthanasiert. Noradrenalin (NA) im Nierenparenchym diente als Effektivitätsparameter der sympathischen Denervierung. Die Nierenarterien und –nerven wurden histologisch mit H&E and EvG Färbungen untersucht, um Gefäß- und Nervenschädigungen zu identifizieren. Die Nieren wurden weiterhin in situ auf makroskopische Veränderungen untersucht. Ergebnis: Alle Interventionen waren technisch erfolgreich und ohne Komplikationen. Die mittlere Interventionszeit lag bei 28 ± 8 min. Verglichen mit der unbehandelten kontralateralen Niere fanden wir eine Reduktion der NA-Konzentration im Parenchym der behandelten Niere um 53% in den Schweinen mit 10 ml Ethanol-Injektionen. Zudem zeigte sich histologisch eine Nervendegeneration mit peri/endoneuraler Fibrose. Bei zwei Schweinen mit 5 ml Ethanol-Injektionen zeigten sich keine signifikanten Veränderungen der NA-Konzentration oder Histologie. Bei keinem Tier ergab sich makro-, mikroskopisch oder in der MRA ein Hinweis auf eine Nierenarterienstenose. Schlussfolgerung: Die MRT-gesteuerte periarterielle Alkoholinjektion zur renalen Sympathikusdenervierung im Schwein ist durchführbar und erscheint sicher und effektiv. Sie könnte somit eine Alternative zur katheterbasierten RF Ablation in der Behandlung der therapieresistenten arteriellen Hypertension darstellen.

Korrespondierender Autor: Streitparth F

Charité, Klinik für Radiologie, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin

E-Mail: florian.streitparth@charite.de