Rofo 2013; 185 - VO209_1
DOI: 10.1055/s-0033-1346308

MR-gesteuerte lumbosakrale periradikuläre Infiltrationstherapie im offenen 1.0 Tesla MRT – klinisches Outcome

F Streitparth 1, M De Bucourt 1, T Hartwig 2, T Leidenberger 1, T Walter 1, M Maurer 1, D Renz 1, L Stelter 1, E Wiener 1, B Hamm 1, U Teichgräber 3
  • 1Charité, Klinik für Radiologie, Berlin
  • 2Charité, Zentrum für muskuloskeletale Chirurgie, Berlin
  • 3Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena

Ziele: Evaluation des technischen Erfolgs, der Effektivität und Sicherheit der MR-gesteuerten Infiltrationstherapie lumbosakraler Spinalwurzeln im offenen 1.0 T MRT. Methode: Zwischen April 2008 und November 2011 wurden 249 MR-gesteuerte periradikuläre Infiltrationen in 141 Patienten mit lumbosakraler Radikulopathie durchgeführt. Alle Interventionen erfolgten im offenen 1.0 T MRT. Zur Echtzeit-Bildsteuerung wurde eine interaktive T1w TSE Sequenz genutzt. Es wurden eine MR-kompatible 20-G Nadel, eine flexible Oberflächenspule, ein „in-room“ Monitor und eine „Bluetooth“ Funkmaus für die multiplanare Bildsteuerung im MR Scanner verwendet. Der klinische Erfolg wurde anhand der visuellen Analogskala (VAS) vor Infiltrationstherapie (“baseline“) und bis zu 6 Monaten erhoben. Ergebnis: Alle Infiltrationen waren technisch erfolgreich, ohne Auftreten von Komplikationen. Von 103 in die statistische Auswertung eingeschlossenen Patienten (57 m, 46 w; mittl. Alter, 49.5J; 20 – 80J) zeigten nach 6 Monaten 14.6% eine komplette Remission der Radikulopathie, 53.4% eine signifikante, 22.3% eine milde und 9.7% der Patienten keine Schmerzbesserung. Es zeigte sich eine signifikante Abnahme des VAS-scores pre-interventionell verglichen mit dem 6-Monats follow-up (p<.001). Es wurde kein signifikanter Unterschied im outcome zwischen Patienten mit degenerativer Foraminalstenose und Patienten mit Diskusprolaps gefunden. Schlussfolgerung: Die MR-gesteuerte lumbosakrale Infiltrationstherapie im offenen 1.0 T MRT ist präzise, sicher und effektiv in der symptomatischen Behandlung der Radikulopathie. Diese Therapieoption stellt eine vielversprechende Alternative zur Fluoroskopie- oder CT-gesteuerten spinalen Infiltration dar, insbesondere bei jungen Patienten und Patienten mit seriellem Therapieschema.

Korrespondierender Autor: Streitparth F

Charité, Klinik für Radiologie, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin

E-Mail: florian.streitparth@charite.de