Rofo 2013; 185 - VO206_5
DOI: 10.1055/s-0033-1346296

Prä- und postinterventionelle Analyse des Myokardialen Strains mittels KardioMRT bei Patienten mit Mitralklappen-Clipping

P Krumm 1, CS Zürn 2, TH Wurster 2, A Seeger 1, S Mangold 1, C Bretschneider 1, B Klumpp 1, AE May 2, CD Claussen 1, U Kramer 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik, Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Medizinische Universitätsklinik, Abteilung für Kardiologie und Kreislauferkrankungen, Tübingen

Ziele: Mitralklappen-Clipping (MitraClip, Abbott Vascular) ist eine innovative, perkutan interventionelle Methode, um Mitralinsuffizienz (MI) palliativ zu reduzieren, wenn eine chirurgische Therapie infolge erhöhten Operationsrisikos ausscheidet. Ziel der Studie war die qualitative und quantitative Analyse der regionalen Myokardkontraktion vor und nach Intervention mittels kardialer Magnetresonanztomografie (MRT). Methode: 30 Patienten (Alter 74.7 ± 7.9 Jahre, m:w 20:10) wurden prospektiv eingeschlossen. Alle Patienten wurden präinterventionell und 6 Wochen postinterventionell mittels transthorakaler Echokardiografie (TEE) untersucht, 20 Patienten konnten zusätzlich mittels MRT untersucht werden. Die MI-Reduktion wurde in der TEE beurteilt. Die myokardiale Strainanalyse erfolgte auf Basis von steady-state free precession (SSFP)-Sequenzen in Standardangulation mit einer Feature Tracking Software. Der longitudinale Strain sowie die Zeit bis zur maximalen Kontraktion (T2P) wurden quantitativ ausgewertet. Ergebnis: Die Mitralinsuffizienz konnte im Mittel von Grad 3 ± 0.5 auf Grad 1 ± 0.5 reduziert werden (p<0.05). Der Mittelwert des longitudinalen Strains vor MitraClip lag bei -12,2%, nach Clip bei -16,2%, mittlere Differenz -4,06%. In der gepaarten Analyse zeigt der Wilcoxon-Test eine signifikante Erhöhung des longitudinalen Strains (p<0.05). Die T2P lag pärinterventionell bei 341ms, postinterventionell bei 392ms, mittlere Differenz 52ms. Schlussfolgerung: Bei allen Patienten konnte die MI signifikant reduziert werden. Ferner hat die Intervention einen Einfluss auf das myokardiale Bewegungsmuster: der longitudinale Strain zeigt postinterventionell eine signifikante Verbesserung, was auf eine effektivere Kontraktion des Myokards hindeutet. Die verlängerte T2P kann durch die erhöhte Nachlast durch Reduktion der mitralen Regurgitationsfraktion erklärt werden. Die MRT kann zur quantitativen Bestimmung dieser Parameter herangezogen werden und erlaubt eine funktionelle Beurteilung des postinterventionellen Ergebnisses.

Korrespondierender Autor: Krumm P

Radiologische Universitätsklinik, Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Straße 3, 72076 Tübingen

E-Mail: patrick.krumm@med.uni-tuebingen.de