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DOI: 10.1055/s-0033-1346283
3He-MRT der Lunge: Vergleich von 2 Applikationsmethoden an gesunden Probanden
Ziele: Die He-3 MRT der Lunge bietet gegenüber der Lungenfunktionsdiagnostik den Vorteil, regionale Informationen zu Belüftungsverhältnissen, Sauerstoffpartialdruck (pO2) und Mikrostruktur zu liefern. International werden zwei Applikationsformen für He-3-Gas: (i) automatische Applikationseinheit und (ii) Tedlar-Bag® angewendet. Wesentliche Voraussetzungen für die Einführung neuer Methoden in die Klinische Routine sind gute Wiederholbarkeit und Reliabilität der Messungen. Daher wurden in der vorgestellten Studie diese Größen vergleichend für eine technisch optimiertes Funktionsmuster einer automatischen Applikationseinheit und den Tedlar-Bag® für die MRT-Größen Signal-Rausch-Verhältnis (SNR), scheinbaren Diffusionskoeffizienten (ADC), pO2 und Einströmzeit des Gases in die Lunge (t25 – 75) untersucht. Methode: In einer offenen, monozentrischen AMG-Studie wurden nach positivem Ethik-Votum und Genehmigung des BfArM an 10 gesunden Probanden nach Verabreichung von He-3-Gas mit beiden Applikationsformen jeweils zwei MRT-Aufnahmen der vier Messgrößen durchgeführt. Alle MRT-Aufnahmen erfolgten an einem 1,5 T Tomografen (Sonata, Siemens, Erlangen) mittels CE-zertifizierter Spule (Rapid Biomedical, Würzburg) nach Einatmung von 200 ml reinem hoch polarisiertem Helium-3 Gas bzw. im Gemisch mit N2 (500 ml) mittels FLASH-Sequenzen im Atemanhalt bzw. während Inspiration. SPO2 und Blutdruck wurden kontinuierlich gemessen. Die statistischen Auswertungen wurden mittels SPSS (Version 20.0, IBM, Ehningen) angefertigt. Ergebnis: Beide Verabreichungsformen erlauben eine gute Wiederholbarkeit der MRT-Parameter SNR, pO2 T25 – 75 und ADC. Bei allen Parametern zeigt sich kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Applikationsformen. Es ergab sich eine hohe Zuverlässigkeit beider Methoden bei der Messung der MRT-Parameter SNR, pO2 und ADC. Bei T25 – 75 zeigt sich eine höhere Zuverlässigkeit beim Einsatz des Applikators. Die mittels Tedlar-Bag® Applikation gemessenen Einströmzeiten waren um den Faktor 3höher als nach automatischer Applikation. Schlussfolgerung: Im Hinblick auf eine klinische Anwendung sind beide Applikationsformen zum Nachweis von Ventilationsdefekten, Bestimmung von ADC und pO2 gleichwertig.
Die Einströmzeit t25 – 75 des Gases in die Lunge erscheint mit der Tedlar-Bag®-Methode verzerrt, vermutlich um den Faktor 3 verlängert.
Korrespondierender Autor: Wolf U
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz
E-Mail: UAWolf@gmx.de
MRT - Lunge - Vergleich