Rofo 2013; 185 - VO203_9
DOI: 10.1055/s-0033-1346276

Evaluation der VRT 3D-MRT für die Detektion von Verbindungen des Gehörganges zur Cochlea bei Kindern im Rahmen der Cochleaimplantations-Planung

I Burck 1, NN Nagy 2, M Harth 2, D Alzmann 2, T Stoever 3, TJ Vogl 2, S Strieth 3
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Klinikum der Goethe-Universität, Frankfurt am Main
  • 2Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
  • 3Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Frankfurt am Main

Ziele: Evaluation der Bedeutung mittels VRT 3D-MRT Auswertung detektierter Kommunikationswege zwischen Cochlea und Kleinhirnbrückenwinkel bei Kindern mit negativer ABR (auditory evoked brainstem responses) und fehlendem Nachweis cochlearer nervaler Strukturen in der herkömmlichen MRT Befundung anhand des Therapieerfolges nach Cochleaimplantation. Methode: Zwölf Kinder (mittleres Alter ± 43,8Monate) mit negativer ABR-Testung (auditory evoked brainstem responses) wurden mittels HR-CT und MRT Bildgebung des Schäfenbeins evaluiert. Zur Visualisierung der Innenohrstrukturen insbesondere der cochlearen Anatomie wurden MRT-basierte 3D-T2 gewichtete Turbo Spin-Echo Sequenzen Maximum Intensitäts Projektionen und 3D Volume Rendering Rekonstruktionen erstellt. Ergebnis: Cochleovestibuläre Fehlbildungen wie Inkompletter Partition Typ I (n = 1), Inkompletter Partition Typ II (n = 1), enger innerer Gehörgang (n = 3)und Aufteilung des inneren Gehörganges mit Anomalien des hinteren Labyrinths (n = 2) wurden durch HR-CT und MRT dargestellt. Interessanterweise detektierten 3D Volume Rendering Rekonstruktionen in allen zwölf Patienten variante Kommunikationspfade zwischen Cochlea und Hirnstamm, welche in der konventionellen MRT nicht eindeutig verifizierbar waren. Nach erfolgter Cochleaimplantation zeigten alle zwölf Kinder eine nachweisbare Hörreaktion. Schlussfolgerung: Im Gegensatz zu konventionellen HR-MRT, erweisen sich 3D-Volume Rendering Rekonstruktionen als hilfreich in der Detektion aberranter oder sehr kleiner Kommunikationsverbindungen von der Cochlea zur pontozerebellären Zisterne. Im Rahmen der Cochleaimplantation Evaluation bei Kindern mit negativer ABR und fehlender Darstellbarkeit cochlearer nervaler Strukturen durch HR-MRT sollte ergänzend eine 3D-Volume Rendering MRT Diagnostik implementiert werden.

Korrespondierender Autor: Burck I

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Klinikum der Goethe-Universität, Theodor-Stern-Kai 07, 60590 Frankfurt am Main

E-Mail: iris.burck@kgu.de