Rofo 2013; 185 - VO105_II_1
DOI: 10.1055/s-0033-1346237

Ex-vivo-Modell zur MRT-geführten Thermoablation in der perfundierten Niere – Modelletablierung und Effektivität der PRFS-Thermometrie

MB Oberbeck 1, M Spoerl 1, A Linder 2, K Utpatel 3, M Evert 3, N Hosten 1, C Rosenberg 1
  • 1Universitätsmedizin Greifswald, Institut für diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald
  • 2Klinikum Bremen-Ost, Kilinik für Thoraxchirurgie, Bremen
  • 3Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Pathologie, Greifswald

Ziele: Etablierung eines porcinen Ex-vivo-Nierenperfusionsmodells zur Validierung der referenzfreien PRFS-Thermometrie während der thermischen Tumorablation durch makroskopische und histologische Korrelation der Ablationsnekrose mit MR-Thermometrie und invasiver Temperaturmessung. Methode: Die laserinduzierte Thermoablation durch ein miniaturisiertes Applikationssystem (RoweCath, RoweMed, Parchim) erfolgte in 15 exkorporierten Schweinenieren unter physiologischen Bedingungen und nach einem Standardregime (Nd-Yag-Laser, 1064 nm, max 20 W, 20 min) im MRT (MAGNETOM Avanto, 1,5 T, Siemens, Erlangen). Kontinuierliche invasiv-fluoroptische (Lumasense) und farbcodierte PRFS-Thermometrie (GRE) dienten der Therapieüberwachung. Es folgte eine korrelierende Flächenanalyse im Vergleich mit makroskopischen und histologischen Schnittpräparaten auf Basis einer Vitalitätsfärbung mit NADH-Tetrazolium. Ergebnis: Unbehandeltes Parenchym war in allen 15 Nieren auch nach 60 minütiger Perfusion vital. Resultierende Ablationsnekrosen wiesen in der makroskopischen Bildanalyse eine signifikante Übereinstimmung von 91% (SD 11,8%) mit der in Echtzeit MR-generierten Temperaturzone >54°C in der entsprechenden Schnittebene auf. Die makroskopische Demarkation der Nekrose konnte histologisch positiv korreliert werden. Schlussfolgerung: Das vorgestellte Nierenmodell zur MR-kontrollierten Thermoablation imitiert erfolgreich den physiologischen Perfusionszustand und eignet sich hervorragend zur weiteren Validierung der PRFS-thermometrischen Therapieüberwachung im Rahmen der Tumorablation. Erste Ergebnisse zeigen eine hohe positive Korrelation zwischen therapieinduizierter Nekrose und modellspezifischem letalen Temperatur-Grenzwert.

Korrespondierender Autor: Oberbeck MB

Universitätsmedizin Greifswald, Institut für diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Lange Reihe 10, 17489 Greifswald

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