Rofo 2013; 185 - VO104_2
DOI: 10.1055/s-0033-1346222

Evaluation einer T1-w 3D-SPACE Sequenz in der 3T Bildgebung der Kiefernekrosen und der diffusen sklerosierenden Osteomyelitis des Kiefers

M D'Anastasi 1, S Otto 2, F Probst 2, A Baur-Melnyk 1, MF Reiser 1, M Notohamiprodjo 1
  • 1Klinikum der Universität München – Campus Grosshadern, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Klinikum der Universität München – Campus Innenstadt, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, München

Ziele: Evaluation der technischen Durchführbarkeit und des klinischen Nutzens einer optimierten T1-w 3D-Fast-Spin-Echo-Sequenz (3D-SPACE) in der 3T Bildgebung der Kiefernekrosen und der diffusen sklerosierenden Osteomyelitis des Kiefers. Methode: Bei 16 für eine MRT des Kiefers überwiesenen Patienten (9 mit Bisphosphonat-induzierter Osteonekrose, 2 mit Osteoradionekrose, 5 mit diffuser sklerosierender Osteomyelitis) wurde zusätzlich zu den konventionellen 2D-Sequenzen eine T1-w 3D-SPACE Sequenz (0.6 mm×0.6 mm×0.7 mm, TR/TE 700/26, Schichtdicke 0.6 mm, FA 130°, FOV 160*160 mm) durchgeführt (Siemens Verio 3T, Siemens Healthcare, Erlangen). Ein Orthopantomogramm (OPT) war bei allen Patienten vorhanden. Bei 10 der Patienten mit Osteonekrose dienten die operativen Befunde und die Histologie als Referenzstandard. 3D-SPACE Sequenzen wurden von zwei Radiologen im Konsensus (geblindet zu den klinischen, OPT, operativen und histologischen Befunden) hinsichtlich Bildqualität und diagnostischer Sicherheit bewertet. T1-w 2D-Sequenzen wurden ebenfalls (geblindet zu den Befunden der 3D-SPACE Sequenzen) im Konsensus ausgewertet. Die OPTs wurden von einem Mundkiefergesichtschirurg und einem Radiologen (geblindet zu den MRT Befunden) im Konsensus ausgewertet. Ergebnis: Die Bewertung der Bildqualität der 3D-SPACE Sequenz war vergleichbar mit der Bewertung der 2D-Sequenzen. Die durchschnittliche Bewertung der diagnostischen Sicherheit war für die SPACE Sequenz höher (p = 0.028). Areale mit einer abnormalen Signalintensität des Knochenmarks konnten mit einer hohen Sicherheit anhand der 3D-SPACE Sequenz abgegrenzt werden. Bei 3 Patienten wurden osteonekrotische Areale in der Maxilla in den 2D-Sequenzen übersehen, jedoch in der 3D-SPACE Sequenz detektiert. Schlussfolgerung: Die T1-w 3D-SPACE Sequenz bei 3T ist in der Detektion und Quantifizierung von Signalintensitätsverändungen des Knochenmarks bei Kiefernekrosen und der diffusen sklerosierenden Osteomyelitis technisch durchführbar und klinisch nützlich.

Korrespondierender Autor: D'Anastasi M

Klinikum der Universität München – Campus Grosshadern, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistrasse 15, 81377 München

E-Mail: melvin.danastasi@med.uni-muenchen.de