Rofo 2013; 185 - VO104_1
DOI: 10.1055/s-0033-1346221

MRT-Bildgebung nach Advanced Core Decompression in der Therapie der aseptischen Hüftkopfnekrose: Strukturelle Veränderungen und Beurteilung des Therapieerfolgs

A Lazik 1, O Kraff 1, T Claßen 2, S Landgraeber 2, F Grabellus 3, TC Lauenstein 1, JM Theysohn 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Universitätsklinikum Essen, Orthopädie, Essen
  • 3Universitätsklinikum Essen, Pathologie, Essen

Ziele: Advanced Core Decompression (ACD) ist ein weiterentwickeltes OP-Verfahren zur Therapie der avaskulären Hüftkopfnekrose. Im Gegensatz zur Standard-Dekompression ist die Spitze des in den Hüftkopf eingeführten Bohrers expandierbar um das Debridement der Nekrosezone zu optimieren. Der Knochendefekt wird mit einem Ersatzstoff aufgefüllt. Bisher ist wenig über den Vorteil der ACD gegenüber der Standardmethode sowie über die postoperativen Umbauvorgänge im Hüftkopf bekannt. Mittels MRT soll der Erfolg des Debridements beurteilt und die strukturellen Veränderungen in Korrelation mit histologischen Befunden analysiert werden. Methode: Wir führten 3T-MRT Untersuchungen der Hüfte an 20 Patienten (17 m, 3w, Alter Ø 49,9J) vor, 30 Tage und 0,5 – 2 Jahre nach ACD durch. Das Protokoll beinhaltete TIRM, PD/T2w, hochaufgelöste T1w, DESS und VIBE Sequenzen. Diese wurden bezüglich der Abgrenzbarkeit von Nekrose, Knochen, Ersatzstoff und der dazwischenliegenden Transformationszone in consensus bewertet (0 – 3 Punkte) und mit histologischen Befunden korreliert. Das Nekrosevolumen wurde vor und nach ACD bestimmt. Ergebnis: Nekroseresiduen nach ACD sowie der mit Knochenersatzstoff aufgefüllte Defekt konnten mit reproduzierbar hoher Qualität bei 3T abgebildet werden. Die beste Bildqualität zur Volumetrie der Nekrose erbrachten T1w (2,3 P) und PDw Sequenzen. Es konnte eine Granulationszone zwischen gesundem Knochen und Ersatzstoff identifiziert werden, welche insbesondere mittels TIRM (2,7 P) und PDw darstellbar war. Diese war zwischen Ersatzstoff und Nekrose nicht abgrenzbar. Diese und weitere im MRT abgrenzbare Schichten korrelierten mit histologischen Befunden. Bei jedem Patienten konnten wir nach ACD eine Volumenreduktion der Nekrose nachweisen (17,7% – 90,8%, Ø 43,0 ± 24,2; V(prä) 1,1 – 31,6 ml, V(post) 0,1 – 25,7 ml). Schlussfolgerung: Strukturelle Veränderungen und die Reduktion des Nekrosevolumens nach ACD können mittels MRT gut erfasst werden. ACD reduziert die Nekrosegröße bei avaskulärer Hüftkopfnekrose signifikant.

Korrespondierender Autor: Lazik A

Universitätsklinikum Essen, Diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstr. 55, 45147 Essen

E-Mail: andrea.lazik@uk-essen.de