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DOI: 10.1055/s-0033-1346132
Videokinematografie/dynamische Schluckuntersuchung
Der Schluckakt ist von klinischem Interesse, wenn Patienten Probleme beim Essen und/oder Trinken präsentieren (Dysphagie), wenn der Verdacht auf Aspiration besteht oder wenn andere Symptome auf eine Störung der Motilität der oberen Speisewege hinweisen. Dazu gehören das „Globusgefühl“, der „Nicht kardiale Brustschmerz“ und ein Spektrum pharyngealer, ösophagealer und unspezifischerer Symptome/Syndrome, welche uns Radiologen herausfordern.
Radiologen haben überblicksmäßig zwei Anwendungsszenarien, bei denen die dynamische Analyse des Schluckaktes nötig ist. Erstens zur Diagnose der Ursache der Symptomatik beizutragen und zweitens bei vorhandener Diagnose schwerer pharyngealer Schluckstörungen die Therapieplanung zu unterstützen. Vor allem die erstgenannte Aufgabe bleibt ein Alleinstellungsmerkmal der Durchleuchtungsaufzeichnung mit 25 Bildern pro Sekunde plus zusätzlicher radiografischer Einzelbilder. Nur die Radiologie vermag die oberen Speisewege von der Mundhöhle bis zum Magen in einfacher Weise darzustellen, dynamisch und morphologisch. Dazu kommt die Möglichkeit mit verschiedenen Testsubstanzen den direkten Beweis und die Dokumentation einer Malfunktion der Transportleistung zu erfassen. Aus der statischen Dokumentation der Pathomorphologie wird ein pathophysiologisches Dokument, welches eigene Regeln der Untersuchung und Befundung erfordert.
Lernziele:
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Vermittlung der Grundlagen der Indikation, Untersuchungstechnik, Interpretation und Befundung der Videokinematografie des Schluckaktes
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Einführung in die strukturierte Analyse der 7 Funktionseinheiten: 1.) Zunge/Mundhöhle, 2.) Weicher Gaumen, 3.) Epiglottis, 4.) Hyoid/Larynx, 5.) Pharynxkonstriktoren, 6.) Pharyngoösophageales Segment, 7.) Ösophagus/Magen
Korrespondierender Autor: Pokieser P
Department für medizinische Aus- und Weiterbildung, Unified Patient Division, Währinger Gürtel 18 – 20, A-1090, Wien
E-Mail: peter.pokieser@meduniwien.ac.at