Rofo 2013; 185 - RK306_3
DOI: 10.1055/s-0033-1345960

Grafts – bail out oder geplant?

S Diehl 1, M Sadick 1, T Riester 2, K Huck 3, SO Schönberg 1
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
  • 2Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgische Universitätsklinik, Mannheim
  • 3Universitätsmedizin Mannheim, 1. Medizinische Klinik, Mannheim

(Stent-)Grafts sind mittlerweile ein fester Bestandteil in radiologisch-interventionellen Abteilungen. Wurden sie früher vorzugsweise in Notfallsituationen, wie z.B. Gefäßrupturen, eingesetzt, so hat sich heute das Indikationspektrum auch auf geplante, elektive Eingriffe erweitert.

(Stent-)Grafts sind als ballon-montierte oder selbstexpandierbare Systeme verfügbar. Eine Sonderstellung nehmen selbst montierbare ballon-expandierbare (Stent-)Grafts ein, deren Durchmesser durch die Wahl des Ballonkatheters in gewissem Umfang variabel sind. Im Vortrag werden die Charakteristika verschiedener Produkte dargestellt.

Anhand von ausgewählten klinischen Fällen werden zunächst exemplarisch Einsätze bei Notfallsituationen oder „bail outs“ gezeigt. Beispiele hierfür sind z.B. traumatisch oder iatrogen bedingte Gefäßläsionen in der Becken-Bein-Region und Aorta aber auch der Einsatz bei mykotischen oder falschen Aneurysmen.

Der elektive Einsatz von (Stent-)Grafts findet Anwendung bei der Behandlung von Aneurysmen der Aorta bzw. der Beckenarterien. Beispiele hierfür sind Einsätze im Rahmen von fenestrierten oder gebranchten Aortenstentgrafts oder im Rahmen der Chimney-Technik. Durch die Verfügbarkeit von Endografts mit Längen >20 cm ergeben sich zusätzliche Idikationen bei komplexen Konstellationen im Rahmen einer pAVK oder bei der Behandlung von Poplitealaneurysmen. Neben der Präsentation klinischer Fälle erfolgt eine Diskussion der aktuellen Literatur.

Lernziele:

  • Charakteristika unterschiedlicher Typen von (Stent-)Grafts

  • Typische klinische Einsätze in Notfall- oder „Bail Out“-Situationen

  • Indikationen für den Elektiveinsatz von (Stent-)Grafts

Korrespondierender Autor: Diehl S

Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Theodor-Kutzer-Ufer 1 – 3, 68167 Mannheim

E-Mail: steffen.diehl@umm.de