Rofo 2013; 185 - RK301_1
DOI: 10.1055/s-0033-1345943

Richtige Diagnostik bei Hirntumoren und Metastasen

F Dorn 1
  • 1Uniklinik Köln, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Köln

Die Einordnung von cerebralen Raumforderungen gehört zu den häufigsten Fragestellungen in der Neuroradiologie. Die MRT ist heute die Methode der Wahl zur primären Diagnostik, Therapieplanung und zum Therapiemonitoring von Hirntumoren. Unter Berücksichtigung von Patientenalter, klinischer Präsentation, Lokalisation und MR-Morphologie lässt sich die Mehrzahl der Hirntumoren mit der MRT diagnostizieren, bzw. gegenüber anderen, z.B. entzündlichen oder vaskulären Läsionen mit tumorähnlichem Erscheinungsbild abgrenzen. Funktionelle Bildgebungsmodalitäten (DWI, Perfusionsmessung, MR-Spektroskopie) können zur Diagnosenstellung beitragen. Ein festgelegter Standard für die MR-Diagnostik von Hirntumoren existiert nicht. Generell sind verschiedene Wichtungen einschließlich Kontrastmittelsequenzen zur Beurteilung der Tumormorphologie in mindestens zwei Schichtebenen notwendig. Hochaufgelöste 3D-Sequenzen erlauben eine genaue Messung des Tumorvolumens und durch beliebige Rekonstruktionen eine exakte Lagebestimmung des Tumors. Präoperativ ist die Abgrenzung des Tumors gegenüber eloquenten Arealen, vor allem der Pyramidenbahn und des Sprachzentrums wichtig, um eine in Hinblick auf einen neurologischen Funktionserhalt schonende, aber doch möglichst radikale Tumorresektion zu planen. Eine besondere Herausforderung stellt die Verlaufsbeurteilung von Hirntumoren dar, insbesondere vor dem Hintergrund der immer komplexer werdenden neuroonkologischen Therapie mit neuen antiangiogenetischen Substanzen. Bei der wichtigen, aber häufig schwierigen Differenzierung zwischen einem Tumorrezidiv und einer strahleninduzierten Nekrose können funktionelle Bildgebungsmodailtäten ebenfalls entscheidend helfen.

Lernziele:

  • Was muss man bei der Auswahl von MR-Sequenzen in der Tumordiagnostik beachten?

  • Wann sind DWI, Perfusionsmessung und MR-Spektroskopie sinnvoll?

  • Was ist bei der Verlaufsbeurteilung von Hirntumoren zu beachten?

Korrespondierender Autor: Dorn F

Uniklinik Köln, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Kerpenerstr. 62, 50937 Köln

E-Mail: franziska.dorn@uk-koeln.de