Rofo 2013; 185 - RKSP208_3
DOI: 10.1055/s-0033-1345794

Thermische Ablation pimärer Lungenmalignome

T Helmberger 1, P Schneider 1, D Olbrich 1
  • 1Klinikum Bogenhausen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, München

Abhängig vom Stadium ist die 5-Jahres Überlebensrate der primären Lungenkarzinome weiterhin sehr begrenzt. Die Einsatzmöglichkeiten der operativen Sanierung – der Therapie der Wahl – sind eingeschränkt, so dass insgesamt nur wenige Patienten von einer Operation profitieren. Umso mehr rücken deshalb nichtoperative Therapien, wie Chemotherapie, Strahlentherapie und seit mehr als 10 Jahren die lokale-ablativen, thermischen Verfahren in den Vordergrund. Gegenüber den anderen Verfahren bieten die thermoablativen Techniken offensichtlich einige Vorteile, wie minimale Invasivität, lokale Effektivität ohne systemische Beeinträchtigungen, sind jedoch limitiert durch Tumorgröße, Gefäß-/Hilusnähe.

Nach aktueller Datenlage sind größere Tumoren (>3 cm) für alle ablativen Techniken weiterhin eine Herausforderung, da hierbei eine primär vollständige Ablationen nur in ca. zwei Drittel der Fälle gelingt und die Rezidivraten hoch sind. Die besten Überlebensraten, die dabei für das NSCLC St I erreicht werden können, liegen nach 2 Jahren bei ca. 80%. Diese Ergebnisse lassen sich durch die Kombination mit Strahlentherapie und z.T Chemotherapie jedoch deutlich verbessern, wie erste Studien zeigen.

Dennoch muss die Thermoablation von primären Lungentumoren weiterhin allenfalls als alternative Behandlung für nichtresektable Tumoren, u.U. komplementär zu CTx/RTx betrachtet werden, wobei die Indikationsstellung und die Einbindung in multimodale Therapiekonzepte, die verbesserte Langzeitergebnisse ermöglichen, weiter diskutiert und in Studien untersucht werden müssen.

Lernziele:

  • Beurteilung der aktuelle Ergebnisse der Thermoablation bei primären Lungentumoren

  • Einschätzung der möglichen Effizienzsteigerung durch die Kombination von Thermoablation mit anderen Therapieverfahren

  • Beurteilung des möglichen klinischen Einsatzes der Thermoablation von primären Lungentumoren

Korrespondierender Autor: Helmberger T

Klinikum Bogenhausen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Englschalkinger Str. 77, 81925 München

E-Mail: thomas.helmberger@klinikum-muenchen.de