Pneumologie 2013; 67 - P31
DOI: 10.1055/s-0033-1345069

Vergleich von Dual-Energy Computertomografie und etablierter Lungenperfusionsszintigrafie zur präoperativen Abklärung von Lungenkarzinompatienten

J Müller 1, H Vogelsinger 1, F Augustin 2, W Recheis 3, T De Zordo 3, G Feuchtner 3, CM Kähler 1
  • 1Pneumologie/USPH Innsbruck, Univ.-Klinik für Innere Medizin VI, Medizinische Universität Innsbruck
  • 2Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck
  • 3Univ.-Klinik für Radiologie, Medizinische Universität Innsbruck

Einleitung: In der präoperativen Beurteilung von Lungenkarzinompatienten stellt die funktionelle Abklärung der Operabilität einen wichtigen Schritt dar. Diese beinhaltet, neben Spirometrie, Diffusionskapazitätsmessung und Belastungstests, auch eine seitengetrennte Lungenfunktionsbestimmung mit der Lungenperfusionsszintigrafie. Mithilfe dieser Methode ist es möglich, die postoperative Lungenfunktion vorherzusagen und damit das Resektionslimit und die Operabilität festzulegen. Da die Durchführung einer Computertomografie (CT) ohnehin ein notwendiger Schritt in der präoperativen Abklärung eines jeden Patienten ist, könnte ein erst kürzlich entwickeltes CT-Protokoll, die so genannte Dual-Energy Computertomografie (DECT), mit welcher die Durchblutung des Lungengewebes sichtbar gemacht werden kann, eine neue und bessere Alternative zur radioaktiven Szintigrafie darstellen. Diese Studie wurde konzipiert, um die berechneten Prozentsätze für durchblutetes Lungengewebe, einerseits gemessen in der Lungenperfusionsszintigrafie, andererseits im DECT, zu vergleichen.

Methoden: Sieben Patienten (5 Frauen, 2 Männer) wurden in dieses Pilotprojekt aufgenommen. Bei allen Patienten wurde in den Tagen vor ihrer Operation sowohl eine Lungenperfusionsszintigrafie, als auch eine Dual-Energy Computertomografie (DECT) durchgeführt. Ebenso wurden präoperativ die Lungenfunktion getestet und die Diffusionskapazität gemessen.

Ergebnisse: Die Patienten (Durchschnitt 61 ± 8 Jahre) wurden mit Szintigrafie und DECT untersucht. Die seitengetrennten Lungenfunktionsmessungen zeigten für die berechneten Prozentsätze der Lungendurchblutung keine signifikante Differenz zwischen den beiden Methoden (p> 0,05). Die errechneten FEV1ppo Werte unterschieden sich ebenfalls nicht zwischen Szintigrafie und DECT.

Diskussion: Es zeigt sich kein signifikanter Unterschied in der Verwendung eines Dual-Energy CT oder einer Lungenperfusionsszintigrafie für die präoperative Abklärung von Lungenkarzinompatienten.