Im OP 2013; 3(03): 100-101
DOI: 10.1055/s-0033-1343738
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Publication Date:
22 April 2013 (online)

Wundheilung

Nikotin: Weniger ist mehr

Zwei Wochen vor und eine Woche nach einer Operation sollten Patienten möglichst ihren Zigarettenkonsum pausieren oder drosseln.

Dadurch lässt sich das Risiko einer Wundkomplikation verringern, lautet das Resümee einer Literaturstudie von Wissenschaftlern der University of California.

Während eine Packung Zigaretten pro Tag das Risiko einer Nekrotisierung verdoppelte, stieg es bei Patienten, die zwei Packungen pro Tag rauchten, gegenüber Nichtrauchern auf das Sechsfache. Ex-Raucher und Patienten, die weniger als eine Packung pro Tag rauchten, hatten dagegen ein ähnliches Risiko wie Nichtraucher.

Da die meisten Raucher aber bis zur Operation nicht von ihrem Laster lassen können und mehr als die Hälfte bereits unmittelbar nach dem Eingriff schon wieder die erste Zigarette ansteckt, ist es nach Ansicht der Autoren realistischer, starken Rauchern nicht den absoluten Rauchstopp zu verordnen. Sinnvoller ist, die Dosis auf weniger als eine Packung am Tag zu reduzieren oder eine Nikotinersatztherapie in diesem Zeitraum. Für starke Raucher empfehlen die Autoren darüber hinaus eine Anpassung der Operationsmethode, um die ausreichende Blutversorgung zu gewährleisten.

Quelle: Gill JF, Yu SS, Neuhaus IM. Tobacco smoking and dermatologic surgery. Journal of the American Academy of Dermatology. 2013; 68 (1): 167-172