RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0033-1343569
Einfluss der Kürettage des Cavum uteri auf die unmittelbare postpartale sFlt-1-Konzentration
Einleitung: Eine Kürettage des Cavum uteri wird für das schnellere Abklingen präeklamptischer Symptome oder zur Therapie eklamptischer Anfälle im Wochenbett empfohlen, wobei es keine klare klinische Evidenz für den Nutzen dieser Maßnahme gibt. Das anti-angiogene Rezeptorfragment sFlt-1 (soluble fms-like tyrosine kinase 1) ist heute als entscheidender pathogenetischer Faktor für die Entstehung der Präeklampsie akzeptiert, wobei die Höhe der maternalen sFlt-1-Konzentration sehr gut die Krankheitsdynamik widerspiegelt. Ziel dieser Studie war es zu prüfen, ob eine Kürettage zu einem schnelleren Abfall des sFlt-1-Spiegels führt.
Methode: In die prospektive pseudo-randomisierte Fall-Kontrollstudie eingeschlossen wurden 50 Schwangerschaften ohne Präeklampsie, die durch Sectio caesarea entbunden wurden. Bei 21 Fällen wurde im Rahmen der Sectio eine Kürettage durchgeführt. Bei 29 Fällen wurde bei vollständiger Plazenta darauf verzichtet. Die Messung der sFlt1- und PlGF-Konzentrationen erfolgte unmittelbar vor der Entbindung sowie postpartal innerhalb von 24 Stunden. Der sFlt1/PlGF-Quotient wurde mittels Elecsys-System (Roche®) bestimmt.
Ergebnisse: In der Gruppe ohne Kürettage reduzierte sich die sFlt-1-Konzentration um 59%, in der Gruppe mit Kürettage dagegen um 69% (p < 0,05). Wie zu erwarten waren die PlGF-Konzentationen in beiden Gruppen post partum abfallend. Im Trend scheinen die Patientinnen mit Präeklampsie von einer Kürettage mehr zu profitieren (Abfall sFlt-1 74%).
Schlussfolgerung: Wir können über das Monitoring des postpartalen sFlt-1-Verlauf die These unterstützen, dass eine Kürettage in der Lage ist, auch makroskopisch nicht erkennbares trophoblastäres Material zu entfernen und den Abfall der sFlt-1-Konzentration post partum zu beschleunigen, was für Patientinnen mit Präeklampsie von klinischem Nutzen sein könnte.