Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73 - P2_9
DOI: 10.1055/s-0033-1343529

Interdisziplinäre vesicovaginale und rectovaginale Fistelsanierung bei einer Kinderwunschpatientin nach Endometrioseexstirpation am Septum rectovaginale sowie partieller Rectumresektion mit Anastomoseninsuffizienz

C Emmert 1, J Boese-Landgraf 2, H Schanz 3, NE Fersis 1
  • 1Klinikum Chemnitz gGmbH, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
  • 2Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
  • 3Urologische Praxis am Klinikum Chemnitz

Wegen Endometriose des Septum rectovaginale mit derber dolenter Resistenz der hinteren Vaginalwand mit Impression des Rectum bei unauffälliger Rectoskopie hatte die 30-jährige Patientin zunächst ambulant GnRH-Analoga erhalten. Ein Jahr später war wegen rezidivierenden Unterbauchbeschwerden eine diagnostische Laparoskopie mit histologischer Sicherung der Endometriose am Ligamentum sacrouterinum, Ligamentum rotundum und Blasenperitoneum rechts erfolgt. Bei bestehendem Kinderwunsch wurde zwei Jahre später eine Laparotomie mit positiver Chromopertubation, Myomenukleation am Uterus sowie Entfernung der Endometriose aus dem Septum rectovaginale und der Rectumvorderwand durch Rektumteilresektion mit Stapler-Anastomose durchgeführt. Wegen postoperativer Rectumscheidenfistel erfolgte eine transanale Anastomosenrevision mit Übernähung und Anlage eines doppelläufigen Transversostomas, es kam jedoch zur erneut zum Stuhlabgang aus der Scheide. Zusätzlich wurde eine vesikovaginale Fistel durch Kontrastmitteldarstellung gesichert. Nach 3 Monaten wurde uns die antibiotisch abgeschirmte und mit Dauerkatheter versorgte Patientin zur interdisziplinären Relaparotomie mit Fistelsanierung zugewiesen. Zunächst erfolgte die Einlage von Ureterstents beidseits. Per Laparotomie und Cystotomie wurde die Blasenscheidenfistel saniert und anschließend transvaginal die Scheide rekonstruiert. Nach Mobilisation von Colon descendens und Sigma erfolgte die Auflösung der Anastomose von abdominal und der Durchzug des mobilisierten Rektums mit Anlage einer spannungsfreien peranalen Anastomose. Der postoperative Verlauf war komplikationslos.