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DOI: 10.1055/s-0033-1343517
p53-Autoantikörper-Marker für Therapieerfolg und Krankheitsverlauf bei Ovarialkarzinom-Patientinnen?
Fragestellung: Der Resektionsstatus ist der wichtigste Prognosemarker bei Ovarialkarzinompatientinnen- kann jedoch nur makroskopisch beurteilt werden. Gleichzeitig zeigen Berechnungen, dass auch der Serummarker CA125 derzeit ein Detektionslimit von Tumorvolumen > 8 cm3 aufweist (Hori 2011). Somit kann die Präsenz von minimal-residualen Tumorresten nicht sicher bestimmt werden. Ebenso ist eine frühzeitige Diagnose von Rezidiven erschwert. Ziel unserer Arbeiten ist es, die Verwendbarkeit von p53-Autoantikörpern (p53-AAK) als Marker für Therapieansprechen und Krankheitsverlauf zu evaluieren.
Methode: Retrospektive Untersuchung von archivierte Serumproben aus der Nachsorge von p53-AAK-positiven Patientinnen mittels p53-AAK ELISA (Steinbeis-Transferzentrum, Mannheim). Proben mit einem Antikörperspiegel > 120 U/ml wurden als positiv bewertet. Vergleichswerte für CA125 stammen aus der klinischen Routine und wurden aus den Krankenakten entnommen.
Ergebnis: p53-AAK wurden in 10 von 45 (22%) der initial getesteten präoperativen Seren nachgewiesen. Eine Patientin zeigte bis zum Ende der verfügbaren Nachbeobachtungsdaten (36 Monate) kein Rezidiv und unauffällige Markerspiegel für p53-AAK und CA125 nach Chemotherapie. Dahingegen wiesen 8/9 Patientinnen mit Rezidiv durchgehend positive p53-AAK Spiegel auf. Im Vergleich dazu sanken die CA125-Werte nach Primärtherapie unter 35 U/ml trotz späterer Progression und Rezidiventwicklung. Eine Patientin zeigte selbst zum Progressionszeitpunkt negative CA125 Werte. Der mediane rezidivfreie Zeitraum in diesen 8 Patientinnen war 14 Monate. Eine Patientin mit spätem Rezidiv (50 Monate nach OP) zeigte eine Serokonvertierung zu p53-AAK-Negativität und unauffällige CA125-Werte bis 38 Monate nach Primärtherapie Ende. Zum Zeitpunkt des Rezidivs waren beide Marker positiv. Kontrollpatientinnen ohne p53-AAK zum Zeitpunkt der Primärdiagnose (n = 12) zeigten nur in einem Fall eine AAK-Reaktion in der Rezidivsituation.
Schlussfolgerung: Diese vorläufigen Daten zeigen, dass der p53-AAK Nachweis sensitiver für die Detektion von kleinsten Tumorresten nach OP bzw. Chemotherapie ist als CA125. Zu vermuten ist, dass Unterschiede in der Markerentstehung ursächlich dafür sind. Während CA125 als klassischer Tumormarker direkt mit der Tumormasse korreliert, werden Autoantikörper, als Reaktion auf vorhandene Tumorzellen vom Immunsystem produziert, wodurch es zur Amplifikation des Signals kommt.