Hintergrund und Ziele: Dapagliflozin (DAPA) ist ein selektiver Natrium-Glukose-Cotransport (SGLT2)-Inhibitor, der für die Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wird. Dapagliflozin verringert Hyperglykämien, indem es die Rückresorption der gefilterten Glukose hemmt und somit die Glukoseausscheidung im Harn erhöht.
Material und Methode: In der 24-wöchigen, randomisierten, doppelblinden, Plazebokontrollierten Studie mit 24-wöchiger, verblindeter Verlängerungsphase wurden 452 Patienten mit unzureichender Blutzuckerkontrolle unter einer stabilen Behandlung mit einem DPP-4-Hemmer +/- Metformin mit DAPA 10 mg/Tag oder Plazebo (PLA) plus Sitagliptin (100 mg/Tag: Stratum 1) oder Sitagliptin plus Metformin (≥1500 mg/Tag: Stratum 2) behandelt.
Ergebnisse: Baseline-HbA1c, Nüchternplasmaglukose und Körpergewicht lagen bei PLA und DAPA jeweils bei 7,97% und 7,90%, 9,06 mmol/l und 9,00 mmol/l sowie 89 kg und 91 kg. In Woche 24 wurde unter DAPA im Vergleich zu Plazebo bei allen 3 Variablen eine signifikante Verbesserung festgestellt (LOCF, p < 0,0001). Plazebo-korrigiert verbesserte sich der HbA1c um -0,46% [95% KI -0,63, -0,29], die Nüchternglukose um -1,29 mmol/l [95% KI -1,64, -0,97] und das Körpergewicht verringerte sich um 2,03 kg [95% KI -2,61, -1,46]. Der Nutzen in Bezug auf die Blutzuckerkontrolle (plazebokorrigiert: HbA1c -0,68% [95% KI -0,88, -0,48], Nüchternglukose -1,84 mmol/l [95% KI -2,31, -1,37]) und das Gewicht (plazebokorrigiert -2,22 kg [95% KI -2,99, -1,45]), der in Woche 24 beobachtet wurde, blieb sowohl für den Gesamtdatensatz als auch pro Stratum bis Woche 48 erhalten, und zwar sowohl bei einem Einschluss, als auch bei einem Ausschluss der Daten nach einer Behandlung mit einem Notfallmedikament. In einem Zeitraum von 48 Wochen wurden 31,8% der Teilnehmer unter DAPA aus der Studie herausgenommen oder mit dem Notfallmedikament behandelt, da sie die Blutzuckerzielwerte nicht erreichten. Unter PLA waren es 56,6%. Unerwünschte Ereignisse (UE) traten etwas häufiger in der DAPA Gruppe auf (nach 24 Wochen: PLA: 48,2%, DAPA 52,9%, nach 48 Wochen: PLA: 61,1%, DAPA: 66,2%). Studienabbrüche infolge von UEs waren selten und traten in beiden Gruppen ungefähr gleich häufig auf. In Woche 24 traten unter Dapagliflozin häufiger Genitalinfektionen und Harnwegsinfektionen auf (jeweils 9,3% und 5,8%) als bei Plazebo (jeweils 0,4% und 3,5%).
Schlussfolgerung: Dapagliflozin ist in Woche 24 bei Patienten mit unzureichender Blutzuckerkontrolle unter Sitagliptin mit oder ohne Metformin verträglich und wirksam für die Blutzuckersenkung und Reduzierung des Körpergewichts. Der Effekt wird über einen Zeitraum von 48 Wochen aufrechterhalten.