Diabetologie und Stoffwechsel 2013; 8 - P242
DOI: 10.1055/s-0033-1341902

Effekt von Linagliptin im Vergleich zu Glimepirid auf den postprandialen Metabolismus und postprandiale Parameter der vaskulären Funktion

T Forst 1, M Mitry 1, C Berndt-Zipfel 1, D Sachsenheimer 1, A Pfützner 1
  • 1Institut für Klinische Forschung und Entwicklung, Mainz, Germany

Typ 2 Diabetes mellitus (T2DM) ist mit einem exzessiven Anstieg des vaskulären Risikos assoziiert. Zahlreiche Veränderungen vaskulärer Parameter nach einer Mahlzeit weisen auf eine besondere Rolle des postprandialen Metabolismus bei der Entwicklung vaskulärer Komplikationen hin. Ziel dieser Untersuchung war es den Effekt einer Therapie mit Linagliptin im Vergleich zu Glimepirid bei Patienten unter einer Vorbehandlung mit Metformin zu untersuchen.

Neunundreißig Patienten mit einem T2DM und einer Metformin-Monotherapie wurden in die Studie eingeschlossen (Alter: 64 ± 7 Jahre; Diabetesdauer: 7,9 ± 4,5 Jahre; HbA1c: 57,2 ± 6,9 mmol/mol; Mittelwert ± SD) und randomisiert einer Therapie mit Linagliptin (L) oder Glimepirid (G) zugeordnet. Vor Beginn der Studienmedikation sowie 6 und 12 Wochen unter Studientherapie wurden bei den Patienten standardisierte Testmahlzeiten mit der Bestimmung der Blutglukose, Insulin, intaktem Proinsulin, GLP-1, PAI-1, c-GMP und ADMA über einen postprandialen Zeitraum von 5h durchgeführt. Zum Vergleich zwischen den beiden Studiengruppen wurde die postprandiale Fläche unter der Kurve (AUC) für die verschiedenen Zielparameter berechnet.

In beiden Gruppen wurde eine signifikante Reduktion der postprandialen Glukoseexkursion beobachtet (G: -522 ± 111; L: -309 ± 68 mmol/l*min). Während Insulin und intaktes Proinsulin unter einer Therapie mit Glimepirid signifikant anstiegen (G: 22595 ± 560 pmol/l/min; 1359 ± 642 pmol/l*min), fielen diese Parameter unter einer Therapie mit Linagliptin ab (L: -8007 ± 4204; -1771 ± 426 pmol/l*min). GLP-1 und cGMP stiegen unter Linagliptin an (L: 4149 ± 658 pmol/l/min; 111 ± 128 pmol/l/min), während der postprandiale Anstieg von PAI-1 und ADMA unter Linagliptin reduziert wurde (L: -410 ± 261 ng/ml*min; -4,1>± 2,3 µmol/l*min). Die Therapie mit Glimepirid war mit einem Anstieg postprandialer PAI-1 Spiegel assoziiert (863 ± 455 ng/ml*min). Es konnte eine lineare Korrelation zwischen intakten Proinsulin und c-GMP (r =-0,14; p < 0,0001) sowie zwischen GLP-1 und PAI-1 (r =-0,08; p = 0,003) dargestellt werden.

Im Vergleich zu Glimepirid führt Linagliptin postprandial zu einer Entlastung der Betazelle und zu einem verbesserten Profil vaskulärer Risikoparameter.