RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0033-1341624
Übersicht über Verfahren der weiblichen ästhetischen Intimchirurgie
Ästhetische Genitalchirurgie, kosmetische Vaginalchirurgie, Genitalästhetik, vaginale Rejuvenation und Designer-Vagina sind einige der Begriffe, die insgesamt die ästhetisch-plastischen Korrekturen des äußeren weiblichen Genitals beschreiben. In der plastisch-ästhetischen Chirurgie verzeichnet die genitale ästhetische Chirurgie zur Zeit das schnellste Wachstum. Am häufigsten finden die Verfahren Kliteropexie, Labioplastie, Pubic Lift, Hymenoplastie und die G-Punkt-Augmentation Anwendung. Die Veränderungen im Genitalbereich, die einen Korrekturwunsch hervorrufen, werden durch Geburten, den natürlichen Alterungsprozess, Gewichtsfluktuationen, Traumata, Bindegewebsschwäche und genetische Prädisposition verursacht.
Bei der Kliteropexie handelt es sich um die Straffung und/oder Lifting des Klitorismantels (Prepuce). Häufig wird dieser Eingriff mit einer Verkleinerung der Labia minorae kombiniert. Wird ein horizontaler Liftingeffekt angestrebt, sollte die Schmetterlingstechnik angewendet werden und für eine isolierte Straffung der vertikale Schnitt. Großes Augenmerk muss dabei auf die Schonung der Innervation gelegt werden.
Die Labioplastie (Verkleinerung der inneren Schamlippen) ist die am häufigsten durchgeführte Korrektur am äußeren weiblichen Genital. Hierbei sollten alle hypertrophierten und hyperpigmentierten Labienanteile reseziert werden. Dazu haben sich zwei Verfahren bewährt: der ventrodorsale Lazy-S-Schnitt und die Keilresektion. Die Labia minora verschließen den Introitus und haben dabei eine schützende Aufgabe. Diese physiologische Funktion soll bei der Verkleinerung bewahrt bleiben.
Zur Korrektur eines protrahierten Mons pubis kann eine Liposuktion nach klassischer Art durchgeführt werden. Der Pubic Lift kann isoliert oder im Rahmen einer Abdominoplastik durchgeführt werden, um einen hängenden Mons pubis, z.B. nach Gewichtsreduktion, zu straffen. Durch den Pubic Lift kann außerdem eine Erschlaffung der Labia majorae beseitigt werden.
Bei der G-Punkt-Augmentation wird das von dem Gynäkologen Ernst Gräfenberg beschriebene Areal der vorderen Scheidenwand mit Hyaluronsäure oder Eigenfett unterspritzt. Die Existenz dieses Areals konnte bis jetzt anatomisch nicht verifiziert werden, sodass die Wirksamkeit womöglich eher mit einem psychischen Effekt zu erklären ist.
Ästhetische Eingriffe im Allgemeinen, die am äußeren Genital der Frau im Speziellen, sind Gegenstand kontroverser Diskussionen. Vor jedem ästhetisch korrigierenden Eingriff ist sicher zu stellen, dass die Patientin fachlich qualifiziert beraten und umfangreich aufgeklärt wird, sowie dass ihrerseits realistische Erwartungen bestehen.