Grußwort der DGKJ

Prof. Dr. med. Hansjörg Riehm hat die Therapie der Leukämie in Deutschland maßgeblich geprägt, sie aber auch weltweit beeinflusst. „Die Idee, die kindlichen bösartigen Erkrankungen ­initial mit einer maximalen Therapie zu behandeln“ bezeichnete Herr Kollege Mau in seiner Laudatio zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der DGKJ an Herrn Riehm 2002 als „Meilenstein in der Medizingeschichte. Eine Vielzahl von Kindern verdankt ihm so indirekt wie natürlich auch direkt ihr Leben“. Dies bezeichnet pädiatrisches Wirken in seiner besten Form, das weit über das gewöhnliche Maß ärztlichen Handelns herausragt. Herrn Kollegen Riehm ist es in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren mit wissenschaftlicher Exzellenz aber auch großem Mut und Beharrlichkeit – auch gegen teils große Widerstände in der damaligen Kinderheilkunde – gelungen, die ALL-Therapie zu revolutionieren. Ausgehend von Berlin, Frankfurt und Münster, wo Prof. Riehms Therapieform erstmals erprobt wurde, werden heute an ALL erkrankte Kinder auf der ganzen Welt, wo dies möglich ist, nach seiner Therapiemethode behandelt. Die Überlebensraten sind seit den 1970er Jahren kontinuierlich gestiegen.

Wir sind sehr stolz Herrn Kollegen Riehm in unseren Reihen zu haben und haben ihn für dieses überaus erfolgreiche wissenschaftliche und ärztliche Lebenswerk mit dem Otto-Heubner-Preis, der höchsten Auszeichnung, die die DGKJ frühestens alle 3 Jahre verleihen kann, bei unserer Jahrestagung 2011 geehrt. Wir würdigen damit die ungewöhnliche berufliche Karriere von Prof. Riehm mit seinen zahlreichen Veröffentlichungen, der Vielzahl der von ihm betreuten Promo­tionen und Habilitationen, mit seinen zahlreichen wissenschaftlichen Auszeichnungen, Ehrenmitgliedschaften in internationalen Fachgesellschaften und akademischen Ehrungen, aber auch seinem umfassenden ärztlichen Wirken.

Es ist mir eine ganz besondere Freude Herrn Kollegen Riehm auf diesem Weg für die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin sehr herzlich zum 80. Geburtstag zu gratulieren.

Prof. Dr. med. Norbert Wagner

(Präsident der DGKJ)