Gesundheitswesen 2013; 75 - P71
DOI: 10.1055/s-0033-1337602

Eine gute Zahn- und Mundhygiene ist ein Schlüssel zum Erhalt der Zahngesundheit – Poster für die Kindertagesstätten

R Schwerz 1, R Schwerz 1, H Eicher 1, S Kneist 1, H Küpper 1
  • 1Weimarer Land, Jugendzahnaerztin, Apolda

Die Konzentration von Mutans-Streptokokken (MS) im Speichel erlaubt Rückschlüsse auf die Höhe ihres Vorkommens im Zahnbelag. Laktobazillen (LB) finden in der Kavität eine Nische und sind bedeutsam für die Kariesprogression.

Ziel der Studie (Ethikvotum des Universitätsklinikum Jena 2997 – 12/10) der Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Weimarer Land und dem Universitätsklinikum Jena war es, die Bedeutung der regelmäßigen Zahn- und Mundhygiene bei Kindergartenkindern durch mikrobiologische Speicheluntersuchungen zu unterstreichen und den Wissensstand über die Ursachen der Kariesauslösung bei Eltern und Kindergärtnerinnen zu erhöhen, um die Motivation zur regelmäßigen Zahn- und Mundhygiene zu fördern.

219 Zwei- bis Sechsjährige aus 5 Kindertagesstätten nahmen an der Studie teil. Mit dem Caries Risk Testbacteria (CRT, Ivoclar Vivadent, Liechtenstein) wurden bei 216 Kindern die MS- und LB-Speichelkeimzahlen bestimmt. Von 125 Kindern, darunter 85 kariesfreie, wurde der Kariesstatus (dmft) in Beziehung zur mikrobiologischen Situation analysiert.

MS- und LB-Befunde standen in positiver Beziehung (p = 0,000). Die Häufigkeit hoher MS-Befunde stieg mit zunehmendem Alter der Kinder an. Kinder mit hohen MS-Befunden wiesen einen 3,8-fach höheren Kariesbefall auf im Vergleich zu ihren Altersgefährten mit niedrigen Werten. MS-Werte korrelierten mit dem dmft (p = 0,014) und LB-Werte mit der dt-Komponente (p = 0,002). Die Kariesgefährdung zahngesunder Kinder lässt sich durch Speichelbefunde von ≥105 pro ml an MS objektivieren. Der Kariesgefährdung sollte durch gesunde Ernährung, richtige und regelmäßige Zahnpflege ab dem 1. Milchzahn, einen halbjährlichen Zahnarztbesuch nach dem ersten Zahndurchbruch und die Teilnahme des Kindes an den Maßnahmen der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe und den Vorsorgeuntersuchungen des Gesundheitsamtes in der Kindertageseinrichtung begegnet werden.