Gesundheitswesen 2013; 75 - P67
DOI: 10.1055/s-0033-1337598

Pilotprojekt Hitzetelefon Sonnenschirm

M Heckenhahn 1, K Müller 2, M Aul 3, K Hering 4, H Grewe 5
  • 1Stadt Kassel, Gesundheitsamt Region Kassel, Kassel
  • 2Gesundheitsamt Region Kassel, Amtsleitung, Kassel
  • 3Seniorenbeirat Stadt Kassel, Kassel
  • 4Kurhessisches Diakonissenmutterhaus Kassel, Kassel
  • 5Hochschule Fulda, Fulda

Hintergrund und Problemstellung:

Die Gesundheitsrisiken starker Wärmebelastung sind bekannt. Betroffen sind insbesondere Personen über 75 Jahre, chronisch Kranke und pflegebedürftige Menschen. Gesundheitlich gefährdet sind insbesondere Seniorinnen und Senioren, chronisch kranke und pflegebedürftige Menschen sowie Kleinkinder, die in städtischen Überwärmungsgebieten leben.

Zielsetzung:

Das Pilotprojekt Hitzetelefon Sonnenschirm unterstützt und ergänzt das Hessische Hitzewarnsystem, indem es insbesondere Personen mit einer erhöhten Gesundheits-gefährdung bei starke Wärmebelastung zeitnah über drohende Hitzeextreme informiert, über gesundheitliche Gefahren im Kontext von Hitzeperioden aufgeklärt und zu einem erfolgreichen Gesundheitshandeln befähigt soll. Das Projekt wird wissenschaftlich vom Fachbereich Pflege und Gesundheit der Hochschule Fulda begleitet.

Vorgehen:

Über das ehrenamtlich betriebene Hitzetelefon werden eingehende Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes für die Stadt Kassel in der Zeit vom 15. Juni bis 31. August eines Jahres bis spätestens 10.00 Uhr des Folgetages von einer Diakonisse oder einem Mitglied des Seniorenbeirates an die Nutzerinnen und Nutzer weitergegeben. Während eines Telefongesprächs wird auf Hinweise für gesundheitliche Beeinträchtigungen geachtet. Eine individuelle telefonische Gesundheitsberatung durch die Anruferinnen und Anrufer erfolgt aufgrund haftungsrechtlicher Vorgaben nicht. Das Angebot ist kostenlos und kann seit 2011 von allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Kassel in Anspruch genommen werden.

Schlussfolgerung:

Inzwischen befindet sich das Hitzetelefon bereits im dritten Jahr. Während im Sommer 2010 das Serviceangebot auf den Modellstadtteil Vorderer Westen begrenzt war, ist das Angebot 2011 und 2012 für alle Kasseler Bürgerinnen und Bürger nutzbar. Es ist vorgesehen, dass das Hitzetelefon zu verstetigen. Die drei beteiligten Institutionen Seniorenbeirat Stadt Kassel, Diakonissenmutterhaus und Gesundheitsamt Region Kassel haben den Willen dazu bekundet.