Gesundheitswesen 2013; 75 - P49
DOI: 10.1055/s-0033-1337581

Aktuelle Trends bei psychischen Erkrankungen sowie Verhaltens- und Entwicklungsstörungen von Kindern und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen

R Annuss 1, B Borrmann 2, B Zitzmann 1
  • 1Landeszentrum Gesundheit NRW, Gesundheitsinformation, Bielefeld
  • 2Landeszentrum Gesundheit NRW, Fachgruppe Gesundheitsinformation, Bielefeld

Die Zahl der psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung nimmt kontinuierlich zu, dies lässt sich besonders deutlich an der Entwicklung der Arbeitsunfähigkeiten und Frühberentungen wegen dieser Krankheitsgruppe ablesen. Aber bereits im Kindes- und Jugendalter spielen diese Krankheiten eine erhebliche Rolle.

Anhand aktueller Zahlen aus Nordrhein-Westfalen zur Häufigkeit von psychischen Erkrankungen sowie von Verhaltens- und Entwicklungsstörungen im Kindes- und Jugendalter werden Entwicklungstrends sowie regionale Verteilungsmuster dargestellt. Es werden in erster Linie Daten der Krankenhausdiagnosestatistik und der ambulanten Behandlungsfälle der niedergelassenen Ärzte sowie der Schuleingangsuntersuchungen genutzt. Hierbei bilden die Krankenhausbehandlungen nur einen relativ geringen Anteil der Erkrankungsfälle ab, die durch besonders schwerwiegende Verläufe gekennzeichnet sind. Hinzu kommen Notfallbehandlungen wie z.B. die Alkoholvergiftungen, die in den letzten Jahren in dieser Altersgruppe erheblich angestiegen sind. Ambulante Diagnosedaten der Kassenärzlichen Vereinigungen stehen in Nordrhein-Westfalen seit dem Jahr 2005 für Auswertungen im Rahmen der Landesgesundheitsberichterstattung zur Verfügung; mit diesem Datensatz ist es erstmals möglich, das Krankheitsgeschehen in der Bevölkerung – in diesem Fall bei den Kindern und Jugendlichen – deutlich umfassender als mit den bisher verfügbaren Datenquellen darzustellen. In allen untersuchten Datenquellen zeigt sich ein deutlicher Anstieg der Erkrankungsfälle innerhalb der letzten Jahren.