Gesundheitswesen 2013; 75 - P45
DOI: 10.1055/s-0033-1337577

Das Hessische Kindersprachscreening (KiSS) – „medizinische Auffälligkeit“, Betrachtung von Einflussfaktoren

J Mertens 1, S Dankwardt 1, M Kislich 1
  • 1Hessisches Kindervorsorgezentrum am Universitätsklinikum der J. W. Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main

Das Hessische Kindersprachscreening (KiSS) wird in Hessen seit 2008 und inzwischen nahezu flächendeckend durchgeführt. Das Verfahren ist standardisiert und wird von Erzieherinnen in den Kindertagesstätten angewendet. Supervision findet über Sprachexpertinnen und Sprachexperten an den Gesundheitsämtern statt. Alle Informationen laufen beim jeweils zuständigen Gesundheitsamt zusammen. Die Datenerfassung findet zentral statt und umfasst lediglich den Kinderbogen, der die Ergebnisse des Screenings zusammenfasst. Als Ergebnis wird die medizinische Auffälligkeit festgehalten, sprachpädagogischer Förderbedarf festgestellt, beides oder ein unauffälliges Ergebnis. Seit 2010 ist das Verfahren um einige Items erweitert (Version 2). Die Angaben zu medizinisch auffälligen monolingual Deutsch sprechenden Kindern und medizinisch auffälligen Kindern mit Deutsch als Zweitsprache wurden im Hinblick auf Kappazismus, Rhotazismus, Sigmatismus und Schetismus untersucht. Es wird untersucht, ob bei Jungen und Mädchen unterschiedliche Entwicklungen festgestellt werden können und ob Sprachförderung bis zum Zeitpunkt einer Nachprüfung bei monolingual mit Deutsch bzw. multilingual mit Deutsch als Zweitsprache aufwachsenden Kindern zu den gleichen Ergebnissen führt: Nachuntersuchungen werden nach 6 Monaten, bei Sigmatismus bis zum Alter von 5;0 Jahre durchgeführt.

Berichtet wird über die Untersuchungsergebnisse und über die Wirkung sprachpädagogischer Förderung innerhalb kurzer Zeit und ob das Vorgehen einen Einfluss auf das Ergebnis „medizinisch auffällig“ hat.