Gesundheitswesen 2013; 75 - P41
DOI: 10.1055/s-0033-1337573

Influenza-Surveillance in Brandenburger Kindereinrichtungen

C Friedrich 1
  • 1Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Abt. Gesundheit, Zossen

Die Influenza gehört nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) zu den bedeutendsten Infektionskrankheiten in Deutschland.

Die in den Wintermonaten auftretenden Influenzawellen (saisonale Grippe) verursachen bundesweit jährlich eine erhebliche Krankheitslast.

Da nach IfSG nur der labordiagnostische Nachweis einer Influenzainfektion meldepflichtig ist, aber nur bei einem Bruchteil der Erkrankten überhaupt ein Labortest durchgeführt wird, spiegelt die Zahl der gemeldeten Fälle nicht die tatsächlichen Erkrankungszahlen wieder. Aus diesem Grund führt die Abteilung Gesundheit des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) mit Unterstützung der Gesundheitsämter des Landes Brandenburg seit dem Winter 2005/2006 eine Surveillance akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE-Surveillance) in Brandenburger Kindertagesstätten und Kinderkliniken durch, die als Indikator- und Frühwarnsystem dient. Denn es besteht eine enge Korrelation zwischen der ARE-Rate und dem Anteil von Influenzaerkrankungen in der Gesamtbevölkerung. Darüber hinaus infizieren sich insbesondere kleine Kinder in den Kindertagesstätten und tragen so die Erkrankung in ihre Familien.

Die Teilnahme an beiden Surveillance-Systemen erfolgt auf freiwilliger Basis. Die Ergebnisse werden wöchentlich an die Beteiligten übermittelt, bei Bedarf um Handlungsempfehlungen ergänzt und sind im Internet abrufbar. Auf diese Weise ist für Brandenburg eine kleinräumige epidemiologische Lagebeurteilung durch die kontinuierliche und detaillierte Darstellung der Aktivität von akuten respiratorischen Erkrankungen möglich. Darüber hinaus erhalten die beteiligten Kindereinrichtungen und Kinderkliniken selbst einen guten Einblick in die regionale Grippesituation. Dank eines engmaschigen Austauschs zwischen Datengebern, Gesundheitsämtern und Datenerfassung auf Landesebene konnte sich dieses System über die Jahre erfolgreich etablieren.