Gesundheitswesen 2013; 75 - P17
DOI: 10.1055/s-0033-1337549

Entwicklung der MRSA-Meldezahlen im Land Brandenburg 2009 – 2012

F Kuhnt 1, C Siffczyk 1, A Schmidt 1, D Berndt 1
  • 1Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg, Referat für Infektionsschutz und Gesundheitsberichterstattung, Zossen

Hintergrund: 2009 wurde die Labormeldepflicht für direkte MRSA-Nachweise aus Blut oder Liquor eingeführt. Ziel war eine verbesserte Bekämpfung und Verhütung von nosokomialen Infektionen. Die Meldezahlen sollen als Indikator für die Krankheitslast von schweren MRSA-Infektionen dienen, Trends ablesbar machen und den Effekt von public-health-Maßnahmen abbilden.

Methode: Datengrundlage bilden die von den Gesundheitsämtern via Survnet übermittelten Erkrankungsfälle. Zusätzlich analysierten wir die anhand der Brandenburger Checkliste erhobenen weiterführenden Daten zu jedem Fall. Dazu gehören neben einer ausführlichen Beurteilung der Labormethodik auch Angaben zu Trägerstatus, Aufnahmescreening oder die Bewertung als ambulante oder nosokomial erworbene Infektion.

Ergebnisse: Die Meldezahlen nahmen anfangs zu und erreichen jetzt ein Plateau. Die Datenqualität konnte verbessert werden, sodass immer weniger unvollständige Datensätze vorliegen. Im Vortrag werden die aktuellen Zahlen nach den Kriterien der Brandenburger Checkliste ausführlich vorgestellt.

Interpretation: Die Meldepflicht hat sich etabliert, sodass langfristig Trends ablesbar werden oder beispielsweise der Effekt von public-health-Maßnahmen evaluiert werden kann. Um einen praktischen Nutzen aus den Daten zu ziehen, werden die Auswertungen regelmäßig und zeitnah an die Mitarbeiter der Gesundheitsämter sowie über das Brandenburgische Ärzteblatt an die Ärzte im ambulanten und stationären Bereich zurückgespiegelt. Insbesondere bei der Arbeit der regionalen MRSA-Netzwerke werden die Daten direkt berücksichtigt. Inwieweit die MRSA-Infektionen dadurch tatsächlich reduziert werden können, bleibt in den kommenden Jahren zu evaluieren.