Rofo 2013; 185(9): 878-880
DOI: 10.1055/s-0033-1335878
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gedeckte postpartale Uterusruptur

J. Wannovius
,
P. Benter
,
U. Teichgräber
,
P. Asbach
Further Information

Publication History

11 March 2013

09 June 2013

Publication Date:
05 July 2013 (online)

Einführung

Die Uterusruptur ist eine seltene Schwangerschaftskomplikation mit einer Inzidenz von ca. 5,3 – 31 auf 10 000, wobei ein Anstieg der Inzidenz von Uterusrupturen in den Industrienationen auf die zunehmende Zahl von Schnittentbindungen (Uterusnarbe als Risikofaktor) und den vermehrten Einsatz uterotoner Substanzen zurückgeführt wird (Hofmeyr GJ et al. BJOG 2005; 112: 1221 – 1228).

Es wird die komplette von der gedeckten Ruptur unterschieden. Eine komplette Uterusruptur wird als Zerreißung aller Wandschichten inklusive der Serosa definiert, während bei einer gedeckten (inkompletten) Uterusruptur die Serosa intakt bleibt (Walsh CA et al. Obstet Gynecol Surv 2007; 62: 327 – 334). Aufgrund der lebensbedrohlichen Auswirkungen erfordert eine vollständige Uterusruptur eine umgehende chirurgische Behandlung. Eine gedeckte Ruptur, wie im Folgenden beschrieben, kann sich hingegen initial weniger akut mit einer unspezifischen Klinik präsentieren, sollte jedoch als wichtige Differenzialdiagnose bei postpartalen abdominellen Schmerzen, die mitunter sehr seltene Ursachen haben können (Witton-Davies TL et al. Fortschr Röntgenstr 2012; 184: 60 – 62), in Erwägung gezogen werden.