Pneumologie 2013; 67 - P394
DOI: 10.1055/s-0033-1334578

Erhöhte α-Amylase in der bronchoalveolären Lavage bei einer 35-jährigen Nie-Raucherin mit chronischem Husten

I Kritikou 1, A Gröschel 1, A Grgic 2, RM Bohle 3, K Rentz 1, F Langer 4, R Bals 1, PM Lepper 1
  • 1Innere Medizin V, Universitätklinikum des Saarlandes, Homburg (Saar)
  • 2Abteilung für Nuklearmedizin, Universitätklinikum des Saarlandes, Homburg (Saar)
  • 3Institut für Pathologie, Universitätklinikum des Saarlandes, Homburg (Saar)
  • 4Abteilung für Herz-Thoraxchirurgie, Universitätklinikum des Saarlandes, Homburg (Saar)

Wir berichten über den Fall einer Patientin mit deutlich erhöhten α-Amylase Werten in der bronchoalveolären Lavageflüssigkeit (BAL) und interessantem CT Befund. Die 35-jährige, nie-Raucherin (ethnische Herkunft: Asien) stellte sich zur Abklärung chronischen trockenen Hustens sowie flauen Infiltraten des linken Unterlappens im Röntgen-Thorax vor. Ihre Anamnese war außer moderater privater Passivrauchexposition und gastroösophagealem Reflux blande. Die Familienanamnese war positiv für Bronchialkarzinome. Die körperliche Untersuchung war ansonsten komplett unauffällig. Laborchemisch zeigte sich eine moderate Hyperamylasämie. Im CT-Thorax fand sich primär das Bild einer alveolaren Proteinose, wobei Bronchialkarzinom in situ, Tuberkulose oder tracheoösophagealen Fistel mögliche Differenzialdiagnosen waren. Endoskopisch zeigte sich eine massive Produktion von wasserklarem Sekret, welches mikrobiologisch ohne Erregernachweis blieb. In der BAL war die α-Amylase deutlich erhöht. Eine tracheoösophageale Fistel sowie Tuberkulose wurden ausgeschlossen. Im FDG-PET/CT zeigte sich eine deutliche FDG-Mehranreicherung (SUV max. 8,2) großflächig verteilt praktisch im gesamten Unterlappen. Nach mehreren diagnostischen Anläufen konnte in der histologischen Untersuchung ein Adenokarzinom vom pulmonalen Typ mit immunohistochemisch positivem Nachweis von TTF1, CK7, Napsin A, CK20, und CDX-2 diagnostiziert werden. Die Patientin wurde lobektomiert (T3N0M0) und über 4 Zyklen adjuvant chemotherapiert.