Bobath – Fürs interdisziplinäre Team

Dieses Buch ist Teil einer Projektarbeit im Rahmen der Weiterbildung im Bobath-Konzept für Erwachsene. Es vermittelt einen Einblick in das Denken und Handeln der Bobath-Therapie, vor allem in Positionierungsmöglichkeiten bei Patienten mit Hemiplegie oder Hemiparese. Der Autor erläutert theoretisch und an zwei Patientenbeispielen die Risikominimierung der schmerzhaften Schulter bei Patienten in der Frühphase. Der Leser kann das Thema von der Entstehung des Schmerzes über die Intervention durch Positionierung, die Umweltgestaltung bis hin zum Eigentraining in der Frühphase auch anhand vieler Fotos gut nachvollziehen.

Kritisch anzumerken ist, dass bei beiden Patientinnen das Clinical Reasoning und somit das analytische Vorgehen nur angedeutet wird oder fehlt und die Auswirkungen der neurologischen Schädigung in der Praxis daher nicht nachzuvollziehbar sind. Da es sich meist um die Frühphase handelt, wirken auch einige Bilder der Positionierung wie das Liegen auf der Bodenmatte konstruiert. Der Text verdeutlicht den besonderen Aspekt der Körperorientierung bei den Positionierungen zum Beispiel in der Rückenlage und im Sitzbett. Die Fotos tun dies jedoch nicht. Für die Frühphase ist die Unterstützung und Stabilisierung des Körpers auf den Fotos auch zu gering.

Eine Bereicherung für unterschiedliche Berufsgruppen im interdisziplinären Team und für Auszubildende der Therapie- und Pflegeberufe. Wünschenswert wären auch Publikationen für Absolventen der Weiterbildung.

Heidi Lessig, Physiotherapeutin und Bobath-Instruktorin IBITA aus Köln