physiopraxis 2013; 11(01): 60
DOI: 10.1055/s-0033-1333608
physiomedien
© Georg Thieme Verlag Stuttgart - New York

Schulterrehabilitation – Erfahrung nötig

P. Magosch

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Publikationsdatum:
11. Januar 2013 (online)

 
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Bezüglich physiotherapeutischer Richtlinien in der Schulterrehabilitation ist das Buch sicherlich ein Gewinn. Die Autoren stellen einen ausführliehen Übungskatalog hinsichtlich der besprochenen Schulterpathologien vor, der jedoch bei den Übungsleitern Erfahrung in der Schulterrehabilitation voraussetzt. Fehlt diese, besteht die Gefahr, dass die Übungen zu undifferenziert angewandt werden. Die fortwährende Bezugnahme auf Übungen vorhergehender Kapitel ist hilfreich, aber für die befundorientierte und individuelle Anwendung anspruchsvoll. Außerdem ist es mühsam, die zuvor abgebildeten Übungen ständig zu suchen. Die Testungen sind klar und nachvollziehbar, für weniger geübte Schultertherapeuten jedoch eher schwierig. Fachneulinge benötigen zusätzlich zum Buch eine professionelle Instruktion.

Die Autoren sind hinsichtlich des Rehabilitationsaufbaus eher restriktiv eingestellt. So empfehlen sie bei der Inversen Prothese drei Wochen keine Therapie, bei einer Rekonstruktion der Rotatorenmanschette für ein bis zwei Wochen eine auf 60° limitierte Abduktion. Bewegungsbäder sollen ihrer Meinung nach erst nach abgeschlossener Wundheilung durchgeführt werden. Die Therapie im Wasser ist aber meiner Meinung nach bereits ab dem 5. postoperativen Tag wichtig, um die Schulterbeweglichkeit zu fördern und den Schmerz zu reduzieren.

Eine hilfreiche Übersicht für Physiotherapeuten, die regelmäßig Patienten mit Schulterproblemen behandeln. Die meisten Übungen sind zwar bekannt, geben jedoch Input für neue Ideen.

Cornelia Albrecht, Physiotherapeutin an der Schulthessklinik in Zürich