Psychiatr Prax 2013; 40(05): 252-258
DOI: 10.1055/s-0032-1332917
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eine literatur- und expertengestützte Analyse der Versorgungspraxis von depressiv erkrankten Menschen in Deutschland

A Literature- and Expert-Based Analysis of the Outpatient Treatment of Depressive Ill People in Germany
Jeanett Radisch
1   Kompetenztandem Vernetzte Versorgung, Innovations-Inkubator, Leuphana Universität Lüneburg
,
Dorothea Büchtemann
1   Kompetenztandem Vernetzte Versorgung, Innovations-Inkubator, Leuphana Universität Lüneburg
,
Denise Kästner
1   Kompetenztandem Vernetzte Versorgung, Innovations-Inkubator, Leuphana Universität Lüneburg
,
Kirsten Kopke
1   Kompetenztandem Vernetzte Versorgung, Innovations-Inkubator, Leuphana Universität Lüneburg
,
Jörn Moock
1   Kompetenztandem Vernetzte Versorgung, Innovations-Inkubator, Leuphana Universität Lüneburg
,
Wulf Rössler
1   Kompetenztandem Vernetzte Versorgung, Innovations-Inkubator, Leuphana Universität Lüneburg
3   Klinik für Soziale Psychiatrie und Allgemeinpsychiatrie, Universität Zürich
,
Anke Bramesfeld
1   Kompetenztandem Vernetzte Versorgung, Innovations-Inkubator, Leuphana Universität Lüneburg
2   Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Medizinische Hochschule Hannover
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
15 February 2013 (online)

Zoom Image

Zusammenfassung

Anliegen: Ziel war es, Versorgungsdefizite in der ambulanten Versorgung depressiv erkrankter Menschen in Deutschland zu identifizieren und Optimierungsmöglichkeiten zu eruieren.

Methode: Es wurden eine systematische Literaturrecherche und Experteninterviews durchgeführt.

Ergebnisse: Eine leitliniengestützte Versorgung von an Depression erkrankten Menschen findet nur in seltenen Fällen statt. Vermehrt konnten Defizite, aber auch Optimierungsmöglichkeiten in den folgenden Bereichen identifiziert werden: Diagnostik, Behandlung sowie Kooperation und Zusammenarbeit.

Schlussfolgerungen: Über die Implementierung der gefundenen Optimierungsmöglichkeiten in den Praxisalltag muss noch diskutiert werden. Zur Verbesserung der ambulanten Depressionsversorgung sollten u. a. systematische Anreize, insbesondere für Leistungen, die für eine Versorgung chronischer Erkrankungen wichtig sind, gesetzt werden.

Abstract

Objective: This study analyses deficits in outpatient care for depressed persons in Germany and seeks to identify possibilities for improvement.

Method: Literature search and expert interviews.

Results: The outpatient depression care does not consider guidelines. A numerous possibilities to optimise outpatient treatment of depressive ill people were identified.

Conclusions: Incentives should be systematically set to encourage services that are specific for treating chronic disorders. Systematic incentive for the improvement of the outpatient depression care should be given for example in particular for the achievements, which are important for the care of chronic disorders.