Z Gastroenterol 2013; 51 - P_3_19
DOI: 10.1055/s-0032-1332014

Prävalenz der NAFLD bei übergewichtigen Kindern in Deutschland – Ergebnisse der Hohenheimer-Fructose-Interventionsstudie (HoFI)-Studie

IB Maier 1, Y Özel 1, S Wagnerberger 1, SC Bischoff 1, I Bergheim 1
  • 1Universität Hohenheim, Institut für Ernährungsmedizin (180a), Stuttgart, Deutschland

Hintergrund und Ziel:

Die nicht-alkoholbedingte Fettlebererkrankung (NAFLD) wird als die hepatische Manifestation des metabolischen Syndroms bezeichnet, wobei zu den wichtigsten Risikofaktoren eine Insulinresistenz, eine Hypertriglyceridämie und das Vorliegen einer Adipositas zählen. Da in den letzten Jahrzehnten die Prävalenz der Adipositas nicht nur bei Erwachsenen sondern auch bei Kindern deutlich angestiegen ist, war es das Ziel der vorliegenden Studie zu untersuchen, wie hoch die Prävalenz der NAFLD bei übergewichtigen Kindern im Alter von 5–9 Jahren ist, die zum Zeitpunkt der Rekrutierung als klinisch unauffällig galten und in einem nicht-klinischen Umfeld rekrutiert wurden.

Methoden:

In die Studie wurden insgesamt 100 übergewichtige Kinder eingeschlossen. Um den Leberstatus zu erfassen, wurde eine Ultraschall-Untersuchung der Leber durchgeführt, sowie klinisch-chemische Blutparameter erfasst (ALT, AST, γ-GT). Weiterhin wurden anthropometrische Parameter erhoben und im Blut die Lipidwerte sowie die Endotoxin-Konzentration gemessen sowie der HOMA-IR-Index berechnet.

Ergebnisse: Die Kinder waren im Mittel 7,6±0,1 Jahre alt und wiesen ein durchschnittliches BMI-Perzentil von 96,0±0,3 auf. Bei 17% der übergewichtigen Kinder wurde eine Steatose Grad 1 festgestellt, wobei ein Kind zusätzlich erhöhte ALT-Serumwerte aufwies. Der Endotoxin-Spiegel im Plasma, der Bauchumfang und das mittlere BMI-Perzentil waren bei den Kindern mit Steatose im Vergleich zu denen ohne signifikant höher (Endotoxinspiegel: 49±5 EU/L vs. 36±1,9 EU/L, p<0,05; Bauchumfang: 77,8±2,0cm vs. 71,3±0,9cm, p<0,05; BMI-Perzentil: 97,5±0,7 vs. 95,8±0,3, p<0,05). Alle anderen klinisch-chemischen Laborparameter, sowie der HOMA-IR-Index unterschieden sich jedoch nicht zwischen den übergewichtigen Kindern mit und ohne Steatose.

Schlussfolgerung: Insgesamt weisen die Ergebnisse darauf hin, dass bei ˜17% der übergewichtigen Kinder, die zum Zeitpunkt der Rekrutierung als gesund galten, eine Steatose Grad 1 vorlag und dies mit einem erhöhten Endotoxin-Spiegel im Plasma sowie einem höheren Bauchumfang und BMI-Perzentil einherging (Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, Projektnummer: 03105084 (IB)).