Z Gastroenterol 2013; 51 - P_1_44
DOI: 10.1055/s-0032-1331944

Platelet Specific Junctional Adhesion Molecule-A Deletion verringert die experimentell induzierte Leberfibrose

H Sahin 1, C Rickert 1, RR Koenen 2, C Trautwein 1, HE Wasmuth 1
  • 1Unversitätsklinikum Aachen, RWTH Aachen, Medizinische Klinik III, Aachen, Deutschland
  • 2Poliklinik, Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten, München, Deutschland

Einleitung: In den letzten Jahren konnte das von aktivierten Thrombozyten sezernierte Chemokin platelet factor 4 (PF4) als ein Mediator der experimentellen Leberfibrose identifiziert werden (Zaldivar et al, Hepatology, 2010). An der Aktivierung von Thrombozyten ist das junctional adhesion molecule A (JAM-A) beteiligt. Ziel dieser Studie war es, zu zeigen, dass die selektive Deletion von JAM-A auf Thrombozyten und hierdurch bedingte Inhibierung der Thrombozytenaktivierung zu einer verringerten Fibroserate führt.

Methodik: In PF4 Cre+ JAM-A flox/flox Mäusen, die kein JAM-A mehr auf ihren Thrombozyten präsentieren, und PF4 Cre- JAM-A flox/flox Kontrollmäusen wurde eine Leberfibrose durch intraperitoneale Injektion von CCl4 (6 Wochen) induziert. Die Leberfibrose wurde histologisch (Siriusrot-Färbung) und durch die Messung des intrahepatischen Hydroxyprolingehaltes bestimmt. Die Infiltration von Immunzellen (T-Zellen, NK-Zellen, NKT-Zellen) in die Leber wurde mittels FACS analysiert, die intrahepatische mRNA Expression Fibrose-relevanter Gene (Kollagen Iα1, TIMP-1, TGF-β, MMP-9) mittels quantitativer RT-PCR quantifiziert.

Ergebnisse: Die JAM-A-Expression auf Endothelzellen nahm im Rahmen chronischer Schädigung in Wildtyp Mäusen zu. Anschließend wurden PF4 Cre+ JAM-A flox/flox – Mäuse im Schädigungsmodell mit Mäusen verglichen, die weiterhin JAM-A auf ihren Thrombozyten präsentieren. Im Vergleich zu den Kontrolltieren zeigte sich bei diesen Mäusen eine deutlich geringer ausgeprägte Leberfibrose. Dies war evident nach histologischer, biochemischer und molekularer Quantifizierung. Es wanderten auch signifikant weniger Immunzellen in das Lebergewebe der PF4 Cre+ JAM-A flox/flox – Mäuse ein.

Schlussfolgerung: Zusammengefasst dienen die hier gewonnen Daten dazu, die pro-fibrotische Rolle der Thrombozyten im Hinblick auf chronische Leberschädigung und Fibrosierung weiter zu charakterisieren. Die vorliegenden Ergebnisse geben Hinweise auf einen möglichen therapeutischen Ansatz, um die Leberfibrose durch eine Antagonisierung der JAM-A-Bindungsstelle zu reduzieren.