Klin Monbl Augenheilkd 2012; 229 - V33
DOI: 10.1055/s-0032-1331546

Intrakamerale Bevacizumab-Injektion zur Verbesserung der Drucksenkung nach gedeckter Sklerotomie

A Täumer 1, A Rathscheck 2, DT Pham 2, C Wirbelauer 1
  • 1Frankfurt/Oder – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Frankfurt/Oder GmbH
  • 2Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Vivantes Klinikum Neukölln

Hintergrund: Um einer Vernarbung des Sickerkissens nach fistulierender Glaukomoperation entgegenzuwirken wurden verschiedene Methoden entwickelt. Wir untersuchten die intrakamerale Applikation von Bevacizumab (Avastin) zur Hemmung der vaskulären Wachstumsfaktoren zusätzlich zur intraoperativen Mitomycin-C-Gabe. Methoden: In einer multizentrischen, randomisierten kontrollierten Untersuchung erhielten 73 (45/28) Patienten als Glaukomoperation eine gedeckte Sklerotomie mit einer subkonjunktivalen Mitomycin-C-Applikation. Am Ende der Operation wurde randomisiert zusätzlich 0,05ml (1,25mg) Bevacizumab intrakameral injiziert. Der frühe postoperative Verlauf wurde nach 2 und 6 Wochen sowie nach 4 Monaten ausgewertet. Ergebnisse: Der mittlere präoperative intraokulare Druck (IOD) unter Maximaltherapie lag bei 25±7,9mmHg. Nach 2 Wochen sank der postoperative IOD im Durchschnitt um 57% auf 10,9±7,4mmHg und nach 6 Wochen um 50% auf 13,9±6,9mmHg (P<0,05). Nach 6 Wochen lag der IOD bei 88%, nach 4 Monaten bei 71% unter 21mmHg ohne Lokaltherapie. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied (P>0,05) zwischen den Gruppen. Schlussfolgerungen: In unserer Untersuchung wurde durch die gedeckte Sklerotomie mit Mitomycin-C eine gute Druckregulierung erreicht. Die zusätzliche intrakamerale Bevacizumab-Injektion ermöglichte eine tendenziell tiefere postoperative Tensionslage (P>0,05). Es bleibt der Langzeiteffekt abzuwarten.