Exp Clin Endocrinol Diabetes 2012; 120 - T6
DOI: 10.1055/s-0032-1330077

Die Pathogenese von Kraniopharyngeomen: Mögliche neue Therapieoptionen

R Buslei 1, A Hölsken 1, C Stache 1, N Raffel 1, S Schlaffer 2, M Buchfelder 2
  • 1Institut für Neuropathologie, Universitätsklinikum Erlangen, Germany
  • 2Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Erlangen, Germany

Adamantinöse Kraniopharyngeome sind histologisch gutartige, epitheliale Raumforderungen der Hypophysenregion. Klinisch zeigen die Tumoren häufig ein aggressives Verhalten mit invasivem Einwachsen in die benachbarten Hirnregionen und stellen in der Behandlung eine große Herausforderung dar. In Ermangelung suffizienter medikamentöser Alternativen, sind die Operation und die Bestrahlung die derzeit einzigen etablierten Therapieoptionen. Diese führen häufig im weiteren Verlauf zu hormonellen Defiziten und Beeinträchtigungen bei den Betroffenen. Die Entwicklung neuer gezielter medikamentöser Therapieoptionen setzt die Kenntnis der an der Pathogenese beteiligten Signalkaskaden voraus. Neben der Aktivierung des Wnt-Signalwegs zeigen adamantinöse Kraniopharyngeome auch Bereiche mit einem phosphorilierten EGFR (Epidermal Growth Factor Receptor). In primären Zellkulturen führt die gezielte Hemmung beider Signalkaskaden zu einer signifikanten Abnahme der Tumorzellmigration. Im Falle des EGFR stehen mit Tyrosinkinase-Inhibitoren (z.Bsp. Gefitinib, Iressa®) bereits etablierte und zugelassene Substanzen zur Verfügung, die möglicherweise in der Zukunft auch zur Therapie von Kraniopharyngeomen eingesetzt werden können.