Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73(1): 40-41
DOI: 10.1055/s-0032-1328110
Geschichte der Gynäkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Instrumente und ihre Namensgeber. Dietrich Wilhelm Heinrich Busch (1788–1858) und die Buschʼsche Hakenzange

Andreas D. Ebert
,
Matthias David
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Publication Date:
06 February 2013 (online)

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Als Adam Elias v. Siebold, der Geburtshelfer der noch jungen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, 1828 starb, wurde sein Sohn Eduard C. J. v. Siebold mit der Leitung der Klinikgeschäfte für 3 Semester beauftragt [1], [2], [3]. In der Berliner Universitätsverwaltung gab es jedoch Widerstände gegen die „Hausberufung“ des jungen Privatdozenten von Siebold, obwohl man mit ihm ja einen kompetenten Geburtshelfer „billig“ hätte haben können, der auch seine Arbeit als Kommissarius gut erledigt hatte [2], [3]: „… Aber der Wind im Ministerium war dem jungen Dozenten nicht günstig. (Geheimrat) Rust, den (der Minister) Altenstein als Berater heranzog, war schon dem Vater nicht hold gewesen. Er war überhaupt nicht dafür, dass die Universität eine eigene geburtshilfliche Klinik habe, und wollte auch hier die gleiche Einrichtung haben, wie für die innere Klinik …“ [2]. Es ging um eine auch heute sehr aktuelle Problematik – Rust wollte sparen, indem 2 Kliniken zusammengelegt werden sollten. Der Plan scheiterte nur knapp, und schließlich wurde Dietrich Wilhelm Heinrich Busch ([Abb. 1]) aus Marburg als neuer Ordinarius für Geburtshilfe an die Friedrich-Wilhelms-Universität berufen. Interessanterweise erhielt E. C. J. von Siebold nun 1829 den Ruf auf das ehemalige geburtshilfliche Ordinariat Buschs in Marburg, den er annahm [1], [2]. Es hatte also akademische Rochade stattgefunden.