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DOI: 10.1055/s-0032-1327919
Akute Pankreatitis
Publication History
Publication Date:
07 January 2013 (online)
Die akute Pankreatitis ist gekennzeichnet durch abdominelle Schmerzen, die mit einer Amylase- und/oder Lipaseerhöhung auf mindestens das 3-Fache der Norm einhergehen. Der Verlauf der Erkrankung variiert von einer milden selbstlimitierenden Form bis hin zu einer schweren nekrotisierenden Form. Die schwere akute Pankreatitis wird nach der Atlanta-Klassifikation eingeteilt und ist durch lokale Komplikationen des Pankreas und/oder systemische Organkomplikationen charakterisiert.
Patienten mit einer milden AP sprechen meist gut auf eine konservative Therapie an und bedürfen keiner intensivmedizinischen Behandlung oder chirurgischen Intervention. Die schwere nekrotisierende akute Pankreatitis hat auch heute noch eine Mortalität von 10–20 %. Da bisher kein zuverlässiger Prädiktor für einen schweren Krankheitsverlauf bei akuter Pankreatitis existiert, sollten alle Patienten engmaschig überwacht werden. Beim Nachweis von > 50 % Nekrose im CT, erhöhtem CRP und Procalcitonin sollte wegen des erhöhten Risikos eines schweren Verlaufs mit septischen Komplikationen die Überwachung auf einer Intensivstation erfolgen. Hier steht die konservative Therapie mit Flüssigkeitssubstitution, Analgesie, gegebenenfalls Antibiotikatherapie und, falls erforderlich, Organersatzverfahren im Vordergrund. Eine frühe enterale Ernährung sollte in Abhängigkeit von der Magen-Darm-Tätigkeit durchgeführt werden, der Einsatz von Probiotika ist nicht zu empfehlen.
Bei Patienten mit nekrotisierender Pankreatitis und septischem Krankheitsbild sollte mittels Feinnadelaspiration eine Differenzierung von sterilen und infizierten Nekrosen des Pankreas durchgeführt werden. Beim Nachweis infizierter Nekrosen kommt bevorzugt die endoskopische, interventionelle und minimalinvasive chirurgische Therapie zum Einsatz. Ein primär offenes chirurgisches Vorgehen ist nur bei Organkomplikationen (u. a. Darmischämie, Perforation, nicht beherrschbare Blutung) angezeigt und sollte so spät wie möglich im Krankheitsverlauf erfolgen. Spätfolgen nach durchgemachter AP umfassen vor allem die Ausbildung von Pseudozysten, Pankreasfisteln sowie exo- und endokrine Funktionsstörungen.
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Literatur
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